Man hat die Fundstelle zu einem kleinen Freilichtmuseum ausgestaltet und eines der Gräber so wieder hergestellt, dass ein Viertel des Hügels frei bleibt, um dem Betrachter einen Eindruck von den Bestattungsriten dieser Zeit zu vermitteln. Auf einer daneben montierten Informationstafel erfährt man alles Wissenswerte.
Seltene Pflanzen
Das kleine Freilichtmuseum hat man in einen Rundwanderweg einbezogen, der unter anderem auch durch ein Naturschutzgebiet führt. Im Frühling und im Sommer sind dort seltene Pflanzen wie etwa das Steinröschen zu bewundern. Auch ein Zürgelbaum steht nicht weit von der Wanderroute entfernt.
Mancher mag sich auf der leichten und abwechslungsreichen Runde über die Ortsbezeichnung "Ober dem See" wundern, wo doch weit und breit nicht die kleinste Lacke zu entdecken ist. Jedoch: Bis zum Jahre 1885 gab es hier ein größeres Gewässer, welches man später trocken gelegt hat und an das nur noch der Name erinnert.
Offensichtlich hatte man im früheren Westungarn wenig Freude mit Teichen und Seen, denn damals versuchte man auch, das Wasser des Neusiedler Sees abzuleiten, um neues Land für den Ackerbau zu gewinnen. Der damals errichtete Einserkanal erwies sich bekanntlich als Flop, denn bei Hochwasser der Raab führt er dem See Wasser zu, was heute durchaus nicht als Nachteil empfunden wird.
Malerische Trachten
Siegendorf hat eine sehr wechselvolle Geschichte. Nach dem Türkenkrieg 1683 waren der Ort und das benachbarte Zagersdorf fast menschenleer, weshalb die beiden Ortschaften vorwiegend mit Kroaten besiedelt wurden. Noch heute sieht man an Festtagen Menschen in der malerischen Tracht, und wenn man den Experten Glauben schenkt, dann gibt es dort das beste Tamburizza-Orchester.
Die Route:
Vom Zentrum Siegendorf wandert man Richtung St. Margarethen bis zum Novy-Haus und biegt dann nach rechts auf den Güterweg ein, der zu den Hügelgräbern führt. Gehzeit eine Dreiviertelstunde. Weiter bis zum Waldrand, dann folgt man den Schildern des Rundwanderweges zum Sommerhof. Der ehemalige See ist die nächste Station (ab den Gräbern eine Stunde), dann erreicht man die Puszta - ein restauriertes Gebäude, in dem Veranstaltungen stattfinden - und den Modellflugplatz. In einem Bogen geht es zurück zu den Gräbern und auf dem bekannten Weg nach Siegendorf.