Tokio - Zum Auftakt seiner Asienreise hat US-Präsident George W. Bush am Wochenende seine Entschlossenheit im Kampf gegen den Terrorismus bekräftigt. Bush traf am Sonntag in Tokio ein, der ersten Station der siebentägigen Reise, die ihn auch nach Südkorea und China führt. Es wurde erwartet, dass sich das für Montag geplante Gespräch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi in erster Linie um die weltweiten Auswirkungen der japanischen Wirtschaftskrise drehen wird. Beobachter bezeichneten Bushs Besuch in Japan als Balanceakt: Einerseits müsse er öffentlich Vertrauen in Koizumis Reformpläne bekunden, andererseits den japanischen Regierungschef drängen, die versprochenen Veränderungen schnell umzusetzen. "Es ist offensichtlich, dass wir über die Wirtschaft unseres Freundes besorgt sind", sagte Bush vor dem Treffen mit Koizumi. Eine große Rolle der Gespräche Bushs mit Koizumi dürften deshalb auch Wirtschaftsthemen spielen. Bush forderte im japanischen Fernsehsender NHK Japan auf, die Bürokratie abzubauen und die Probleme der Banken mit faulen Krediten zu lösen. "Zuerst muss die japanische Regierung die richtigen Entscheidungen über die Art der Restrukturierung der (faulen) Kredite und die Deregulierung der Wirtschaft treffen", sagte der Präsident. Eine starke japanische Wirtschaft liege im Interesse der USA. Demonstrationen Begleitet wurde der Besuch des US-Präsidenten von kleineren Demonstrationen. In der Innenstadt von Tokio protestierten rund 30 Studenten gegen den Krieg in Afghanistan. In der Nähe der US-Botschaft forderten Umweltschützer die Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls zur Reduzierung von Treibhausgasen. Bei einer Zwischenlandung auf dem Luftwaffenstützpunkt Elmendorf in Alaska erklärte Bush am Samstag, im Kampf gegen den Terrorismus gehe es nicht nur darum, Osama bin Laden aufzuspüren. "Es geht darum, den Terror überall dort zu bekämpfen, wo er sich versteckt. Es geht darum, Amerika und unsere Freunde und Verbündeten zu verteidigen", sagte Bush vor Hunderten US-Soldaten. "Achse des Bösen" Vor seinem Abflug aus Washington hatte der US-Präsident die Kritik am kommunistischen Nordkorea erneuert. In seiner wöchentlichen Radioansprache sagte Bush, er werde die Welt daran erinnern, dass Nordkorea versuche, "die Freiheit mit Massenvernichtungswaffen zu bedrohen". In seiner Rede zur Lage der Nation hatte Bush Nordkorea gemeinsam mit dem Irak und dem Iran auf einer "Achse des Bösen" eingeordnet. (APA/dpa)