Asien & Pazifik
Ausnahmezustand in Nepal um drei Monate verlängert
Wichtigste Grundrechte bleiben suspendiert
Kathmandu - Das nepalesische Parlament hat am Donnerstag
den seit drei Monaten herrschenden Ausnahmezustand um drei Monate
verlängert. Damit sind wichtige Grundrechte der Bürger in dem
Himalaya-Königreich weiterhin suspendiert. Ministerpräsident Sher
Bahadur Deuba versprach aber vor der Abstimmung, seine Regierung
werde "bald" Reformprogramme zur Gleichstellung der Frauen und der
niedrigen Kasten sowie ein Anti-Korruptions-Gesetz vorlegen. König Gyanendra hatte den Ausnahmezustand am 26. November erklärt,
nachdem die maoistischen Rebellen einen Waffenstillstand aufgekündigt
und in nur drei Tagen über 300 Menschen getötet hatten. Nach
amtlichen Angaben wurden in den ersten drei Monaten des
Ausnahmezustands über 800 Menschen - etwa 600 Maoisten und mehr als
160 Soldaten und Polizisten - getötet. Der Maoisten-Aufstand begann
vor sechs Jahren. Ihm sind bisher über 2.800 Menschen zum Opfer
gefallen.
48 Maoisten-Rebellen von der Armee getötet
Fünf Tage nach der Rebellenattacke in Nepal mit 200 Toten hat die Armee nach eigenen Angaben 48 Maoisten getötet. Das teilte das Verteidigungsministerium in Kathmandu am Donnerstag mit. Demnach hatte die Armee die Rebellen am Mittwoch im Westen des Landes angegriffen.
Dort waren am Samstag bei einem Überfall der Guerillas auf die Bezirkshauptstadt Mangalsen mindestens 150 Soldaten, Polizisten und Zivilisten sowie etwa 50 Maoisten ums Leben gekommen. Es war der größte Angriff der Rebellen seit Beginn ihres Krieges vor sechs Jahren.
Die Maoisten kämpfen für die Abschaffung der Monarchie und für mehr Entwicklung in den extrem armen ländlichen Regionen im Himalayakönigreich Nepal. Bisher kamen mehr als 2.800 Menschen ums Leben.(APA/dpa)