Salt Lake City - Australien hat einen neuen Sporthelden: Short-Track-Olympiasieger Steven Bradbury, der den "Aussies" mit seinem 1.000-m-Sieg nach überaus kuriosem Rennverlauf die erste Goldmedaille bei Olympischen Winterspielen gesichert hat, wird in seiner Heimat eine besondere Ehre zuteil. Er erhält so wie die Sieger der Sommerspiele in Sydney eine eigene Briefmarke. Von den Zeitungen in "down under" wurde er als australische Ausgabe des "Miracle on Ice" (in Anlehnung an den Olympiasieg des US-Teams 1980 in Lake Placid) gefeiert. Der Erfolg des 28-Jährigen ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass Bradbury 1994 bei einem Weltcup-Rennen nach einer groben Verletzung vier Liter Blut verloren hatte und mit 111 Stichen hatte genäht werden müssen. Apolo Anton Ohno verletzt Während die sportverrückten Australier den historischen Erfolg voll auskosteten, muss US-Short-Track-Superstar Apolo Anton Ohno nach seinem Sturz im 1.000-m-Finale um seinen Start am Mittwoch über 1.500 m bangen. Der Top-Favorit konnte am Sonntag nicht am Eistraining teilnehmen. Ohno hatte am Samstag beim dramatischen Endspurt nach dem Sturz der vier Führenden zwar Silber erkämpft, dabei aber eine Muskelprellung und eine schwerwiegende Schnittverletzung erlitten. Die etwa drei Zentimeter lange Wunde im linken Oberschenkel war mit sechs Stichen genäht worden. "Muskelfasern sind nicht gerissen. Wir entscheiden von Tag zu Tag, wie wir ihn belasten können", sagte US- Mannschaftsarzt Dan Carr. Ohno ist aber fest entschlossen zu starten.(APA/dpa/Reuters)