Pasadena/Wien - "Harte Schale - weicher Kern" so könnte man
laut Messungen des NASA Jet Propulsion Laboratory in Pasadena
unseren Mond beschreiben. Demnach dehnt
sich die Oberfläche des Erdtrabanten unter dem Einfluss der
Schwerkraft von Erde und Sonne um bis zu zehn Zentimeter aus. Als
Ursache wird eine Zone von teilweise geschmolzenem Material knapp
außerhalb des Mondkernes vermutet.
Forscher haben den Mond mittels Laserstrahlen vermessen. Man
bediente sich dabei alter Reflektoren auf dem Mond, die vor rund 30
Jahren von amerikanischen und sowjetischen Missionen hinterlassen
wurden. Dazu wird ein Laser-Puls von der Erde ausgesendet, im
Reflektor zurückgeworden und dann wieder auf der Erde aufgefangen.
Mit dieser Methode erreichen die Wissenschafter eine
Entfernungsmessung mit einer Genauigkeit von rund zwei Zentimetern.
Anhand der Messungen konnte nachgewiesen werden, dass das der Mond
als Ganzes Gezeiten unterliegt, vergleichbar mit den Wassermassen der
Ozeane auf der Erde. Aus den Gezeiten-Bewegungen errechneten die
Forscher dann, wie es unter der Oberfläche des Mondes aussehen muss:
Rund um den Kern des Mondes, sollte es eine Schicht aus geschmolzenem
"schlamm- oder matschartigen" Material geben. Nebenbei haben die
Messungen auch frühere Erkenntnisse bestätigt, dass sich der Mond langsam aber sicher von
der Erde entfernt - und dass auch die Form der Erde nicht stabil
ist. (APA)