International
Fischer ruft Irak zum Einlenken auf
Deutscher Außenminister fordert "nachhaltigen Druck" auf Bagdad - Schröder weiß nicht von US-Militärplänen
Brüssel - Der deutsche Außenminister Joschka Fischer
hat den Irak aufgefordert, die Resolutionen der Vereinten Nationen
zu erfüllen und UNO-Waffenkontrollore wieder zuzulassen. Um dies
zu erreichen, "bedarf es eines nachhaltigen Drucks" auf Staatschef
Saddam Hussein, sagte Fischer am Montag am Rande eines Treffens der
EU-Außenminister in Brüssel. Zur Möglichkeit, die USA könnten ihren
"Krieg gegen den Terrorismus" auf den Irak ausdehnen, wollte sich
Fischer nicht äußern. Entsprechende Pläne seien ihm nicht bekannt. Der Minister betonte aber, es müsse alles getan werden, damit die
Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats erfüllt würden. Es müsse geklärt
werden, inwieweit der Irak in der Lage sei, Massenvernichtungswaffen
zu produzieren. US-Präsident George W. Bush hatte das Land gemeinsam
mit Nordkorea und dem Iran als "Achse des Bösen" bezeichnet.
Schröder weiß nichts
Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder
rechnet nicht mit einem Angriff der USA auf den Irak. Es gebe keine
Pläne für eine militärische Intervention, sagte Schröder am Montag
nach einer Sitzung der SPD-Führung in Fürth. Er stütze sich bei
dieser Aussage auf ein kürzliches Gespräch mit US-Präsident George
W. Bush.
Es gebe keinen Grund, Bush gegenüber misstrauisch zu sein, fügte
Schröder hinzu. Der Kanzler geht davon aus, dass die europäischen
Verbündeten bei einem US-Vorgehen konsultiert würden.(APA/dpa/AP)