Europa
Schills Haar ist sauber
Hamburger Rechtsausleger hat laut jüngster Analyse kein Kokain konsumiert
Hamburg - Hamburgs Innensenator Ronald Schill sieht sich
durch die Ergebnisse eines Kokain-Tests entlastet. "Die Haaranalyse
hat ergeben, dass es sich um eine perfide Schmutzkampagne gegen mich
handelt", sagte er am Montag in Hamburg zu Drogen-Vorwürfen. Schill
legte ein Gutachten des Gerichtsmedizinischen Instituts München vor,
wonach bei der Haaranalyse keine Hinweise auf einen Drogenkonsum des
Senators gefunden wurden. Gleichzeitig nahm die Staatsanwaltschaft
Ermittlungen gegen Schill wegen des Drogen-Verdachts sowie gegen
einen Belastungszeuge wegen übler Nachrede und falscher Verdächtigung
auf. Anonym hatte ein Mitglied seiner Partei Rechtsstaatlicher
Offensive in einer Fernsehsendung Schill beschuldigt, selbst Kokain
genommen zu haben. Der als "Richter Gnadenlos" bekannt gewordene Schill war zuvor
schon Gerüchten über einen angeblichen Drogenkonsum entgegen
getreten. Der Senator tritt für eine entschiedenere Bekämpfung der
Drogenszene ein. Seine neu gegründete Partei hatte bei der
Regionalwahl in Hamburg im letzten Herbst einen Überraschungserfolg
erzielt.
Hamburgs Bürgermeister, Ole von Beust, sieht ebenfalls mit dem
Testergebnis die Vorwürfe gegen seinen Innensenator widerlegt. "Ich
habe nie an der Aussage von Innensenator Ronald Schill gezweifelt",
erklärte der CDU-Regierungschef. Schill rief seine politischen Gegner
auf, zur Sacharbeit zurückzukehren. Von Beust forderte die
"Journalisten auf, sich in der Berichterstattung auf die Sacharbeit
des Senats zu konzentrieren". (APA/dpa)