Genf - Der UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechte
im Irak hat seinen Besuch in dem Land beendet. Er wird seinen Bericht
an der Jahreskonferenz der UNO-Menschenrechtskommission im kommenden
Monat vorlegen, wie die UNO am Montag in Genf mitteilte. Während
seines dreitägigen Besuches führte der Berichterstatter Andreas
Mavrommatis Gespräche mit mehreren Ministern, Abgeordneten,
religiösen Würdenträgern und Mitgliedern des Strafgerichts von
Bagdad, wie das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte weiter
mitteilte. Zudem kam er mit Vertretern der Kurden zusammen. Themen der Treffen waren unter anderem Vermisste, Kriegsgefangene,
Religionsfreiheit, die Rechte von Minderheiten und der Frauen sowie
ökonomische und soziale Rechte. Mavrommatis nannte den
Meinungsaustausch mit der irakischen Regierung über die
Menschenrechte bedeutungsvoll. Er hoffe, dass der Dialog fortgesetzt
werde und zu positiven Resultaten führe. Es war das erste Mal seit
1992, dass der Irak einen Berichterstatter der
UNO-Menschenrechtskommission ins Land ließ.
Der zypriotische Diplomat und Völkerrechtler Mavrommatis war im
Dezember 1999 zum UNO-Menschenrechts-Berichterstatter für den Irak
ernannt worden, nachdem sein niederländischer Vorgänger Max van der
Stoel zurückgetreten war. Van der Stoel war die Einreise von den
irakischen Behörden stets verweigert worden. Die Einreiseerlaubnis
für Mavrommatis hängt offenbar mit den jüngsten US-Drohungen gegen
die irakische Führung zusammen. Bagdad hatte vor einigen Tagen
erklärt, man sei zu einem Dialog ohne Vorbedingungen mit den
Vereinten Nationen bereit.(APA/sda)