Salt Lake City - Vor 22 Jahren war es ein "No Name-Team", das den USA in Lake Placid Gold beschert hatte. 2002 in Salt Lake City ist es die Creme der Profis der NHL, die zum Unternehmen Olympiasieg gestartet ist. Eine Hürde trennt dabei Brett Hull und Co noch vom Endspiel - und die heißt Russland. Auf den Tag genau 22 Jahre nach dem "Miracle on Ice" sind die Russen am Freitag wieder die Gegner des US-Teams.Sensationelle Weißrussen Die Russen warfen am Mittwoch in einer Neuauflage des Nagano-Finales Titelverteidiger Tschechien mit 1:0 aus dem Bewerb, die US-Boys hatten mit Deutschland (5:0) keine Probleme. Im zweiten Halbfinale stehen einander Kanada, das Finnland mit 2:1 besiegte, und überraschend Weißrussland gegenüber. Die Weißrussen, vor Olympia von Österreich geschlagen, eliminierten sensationell Schweden und feierten damit den größten Erfolg ihrer noch kurzen Geschichte. Schwerer Prüfstein vor Lieblingsfinale Das Viertelfinale brachte nur einen klaren Sieger - und der hieß USA. Deutschland war erwartungsgemäß kein wirklicher Prüfstein, der wartet aber jetzt im Halbfinale. Das "Lieblingsfinale" in Nordamerika ist Kanada - USA, doch haben die Amerikaner mit Russland den weit schwereren Gegner vor sich. Gegen Deutschland rissen sich die Stars am Riemen, vor allem nach der Niederlage der Schweden, die sie im TV verfolgten. Der große Schlager im Halbfinale "Wir haben sie gesehen, bevor wir ins Stadion fuhren. Ein Beispiel, wie auch bessere Mannschaften verlieren können. Und wir wollten verhindern, dass uns was Ähnliches passiert", erklärte Mike Modano, einer der Schlüsselspieler des US-Teams. Das Vorhaben gelang - und jetzt wartet der große Schlager. "Man braucht sich nicht großartig zu informieren, damit einem klar wird, wie schrecklich gut sie sind", zeigt Goalie Mike Richter auch Respekt. Doch der Weg der USA, seit 1932 vor heimischem Publikum bei Olympia ungeschlagen, zum dritten Gold nach 1960 (Squaw Valley) und 1980 (Lake Placid) soll auch von Pawel Bure und Co nicht gestoppt werden. Kanada weiter auf Kurs Das packendste Spiel des Abends lieferten sich aber Kanada und Finnland, am Ende hatten die Kanadier mit dem 2:1 das bessere Ende für sich. Damit blieb das von Wayne Gretzky gemanagte Team weiter auf Kurs für das erste Olympiagold seit 1952 in Oslo. Am Mittwoch präsentierte sich die Star-Auswahl in weit besserer Verfassung als bei der Niederlage gegen Schweden zum Auftakt, zudem bleibt ihnen ein zweites Treffen mit dem "Tre Kronor"-Team erspart. Mit Kampf zum Erfolg Vor allem die Linie mit Mario Lemieux, Paul Karyia und Steve Yzerman zauberte, auch Joe Sakic riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Knapp zwei Drittel lange spielten die Ahornblätter mit ihrem Gegner Katz und Maus, 27:9 Schüsse sprechen eine deutliche Sprache. Doch nur Sakic (3.) und Yzerman (36.) mit einem Traumtor schafften es, die Torsperre zu durchbrechen. Im Halbfinale wartet mit Weißrussland der große Außenseiter, doch Yzerman ist vorsichtig: "Wir haben uns auch gegen Finnland mit Kampf gerettet. In unserer Situation dürfen wir keinen unterschätzen - aber vielleicht hilft uns das." (APA) Viertelfinale:
  • Finnland - Kanada 1:2 (1:0, 1:1, 0:0)
    8.100 Zuschauer. SR Larue (USA)
    Tore: Hagman (37.) bzw. Sakic (3.), Yzerman (36.). Strafminuten: Kanada 0, Finnland 2

  • Schweden - Weißrussland 3:4 (1:2, 1:0, 1:2)
    E-Center, 8.399 Zuschauer, SR McCreary (USA) - Blümel/Schachte (CZE/USA).
    Tore: Lidström (4./PP), Nylander (31./PP), Sundin (48.) bzw. Romanow (8./Unterzahl), Dudik (10./PP), Kowaljew (43.), Kopat (58.) Strafminuten: Schweden 8, Weißrussland 14

  • Tschechien - Russland 0:1 (0:0,0:1,0:0)
    Seven Peaks, 7.000, SR Walkom (USA) - Norrman/Nowak (SWE/USA)
    Torschütze: Afinogenow (25.) Strafminuten: 6 bzw. 12

  • USA - Deutschland 5:0 (1:0, 4:0, 0:0), SR Radbjer (Schweden), E-Center 8599 Zuschauer
    Tore: Roenick (14.), Chelios (21.), Amonte (30.), LeClair (31.), Hull (32.) SR Radbjer (Schweden) Zuschauer: 8599 Strafminuten: 4 bzw. 13