Wien - Der Interessensverband für Anleger (IVA) hat wegen
Verdachts auf Insiderhandel beim Feuerfest-Konzern RHI die
Bundeswertpapieraufsicht (BWA) eingeschaltet. In einer
Pressemitteilung spricht IVA-Präsident Wilhelm Rasinger von
"aufklärungswürdigen Käufen" von RHI-Aktien an der Börse.
RHI-Generaldirektor Helmut Draxler hatte am 15. Jänner als Folge
der Probleme in den USA einen vorläufigen Rekordverlust von 870 Mill.
Euro (fast 12 Mrd. S) bekannt gegeben. Analysten und andere Experten,
so Rasinger, hätten daraufhin die Ansicht geäußert, dass der Wert der
RHI-Aktie bei Null liege und eventuell ein spekulativer Wert von
maximal 3 bis 5 Euro anzunehmen sei. "Seltsamer Weise" sei der
RHI-Kurs nach einem Tief von 4,50 Euro dennoch auf mehr als 8 Euro
gestiegen, und zwar - wie Rasinger anmerkt - "bei auffällig hohen
Umsätzen".
Insiderwissen - ausgenützt
Eine mögliche Erklärung für diesen rational nicht
nachvollziehbaren Kursanstieg, so Rasinger weiter, sei im Rahmen der
Hauptversammlung am vergangenen Freitag (15. Februar) bekannt
geworden: Aus dem US-Engagement werde mit einem Rückfluss von 260
Mill. Dollar (299 Mill. Euro oder 4,1 Mrd. S) gerechnet, dies
entspreche etwa 15 Euro je Aktie.
Diese Informationen seien bereits viel früher einem exklusiven
Personenkreis (Vorstand, Aufsichtsrat, Mitarbeitern, Beratern und
Bankenvertretern) bekannt gewesen. Rasinger schließt daher nicht aus,
dass es in diesem Zusammenhang zu einer verbotenen Ausnützung von
Insiderwissen gekommen ist. (APA)