Wien - Der Zustand der österreichischen Baumkronen hat sich
im Vergleich zum Jahr 2000 verschlechtert. Das ergab der Waldbericht
2001, der auf Basis der Daten der Forstlichen Bundesversuchsanstalt
vom Landwirtschaftsministerium erstellt wird. Somit fällt der
Waldzustand wieder auf das Niveau von Anfang der 90er Jahre.
Dienstag werden die neuen Daten dem Ministerrat vorgestellt.
Ob sich diese Verschlechterung als kurzfristige Störung oder als
Anzeichen einer länger andauernden Dekadenz herausstelle, werden erst
die Ergebnisse des Monitorings in den kommenden Jahren zeigen, heißt
es in dem Bericht. Derzeit könne man noch nicht von einem
längerfristigen Trend sprechen. Tatsache sei jedoch, dass sich der
Anteil der als "nicht verlichtet" eingestuften Probebäume (das sind
Bäume, deren Nadel- und Blattverlust unter zehn Prozent liegt, Anm.)
im Jahr 2001 in Summe um 5,5 Prozentpunkte verringert habe.
Vergleicht man die Jahre 1995 mit 2001, gab es allein beim "nicht
verlichteten" Anteil einen Rückgang von 9,4 Prozentpunkten. Bei den
"leicht verlichteten" Baumkronen war es jedoch ein Anstieg von 6,3
Prozentpunkten. Grund für diese Schwankungen sind laut Bericht die
ungünstigen Witterungsbedingungen - weniger Regen und mehr Hitze als
im langjährigen Durchschnitt.
Vor allem die Kiefer betroffen
Betrachtet man die einzelnen Baumarten, hat es die Kiefer mit
einem Verschlechterungsgrad von 19,1 Prozentpunkten am schlimmsten
getroffen. Auf Platz zwei ist die Buche mit 18 Prozentpunkten zu
finden. Danach folgen die Tanne mit einer Verringerung um 8,6
Prozentpunkte, die Lärche um 7,8 Prozentpunkte und die Fichte mit
minus zwei Prozentpunkten. Nur bei der Eiche erhöhte sich der Anteil
der nicht verlichteten Bäume um 15,1 Prozentpunkte, das bedeutet eine
deutliche Verbesserung des Kronenzustandes.
Dennoch ist auch Positives für den gesamten Baumbestand aus dem
Bericht zu hören: 38 Prozent der insgesamt 260 Probeflächen weisen
keine einzige Schädigung auf. Lediglich auf etwa vier Prozent sind
mehr als die Hälfte der Hölzer geschädigt.
Das österreichische Erhebungsnetz umfasst laut Bericht 68 Prozent
Fichte, drei Prozent Tanne, vier Prozent Lärche, zwölf Prozent
Weißkiefer, acht Prozent Buche, zwei Prozent Eiche sowie drei Prozent
sonstiges Nadel- und Laubholz. (APA)