Geschlechterpolitik
Monika Forstinger tritt zurück
Die Infrastrukturministerin wechselt nach fünfzehn Monaten in die Privatwirtschaft
Wien - Nach fünfzehn Monaten und unzähligen Rücktrittsgerüchten scheidet Infrastrukturministerin Monika Forstinger aus dem Amt. Ihre Nachfolge tritt Mathias Reichhold, ein enger Vertrauter Haiders, an. Vizekanzlerin und FP-Obfrau Susanne Riess-Passer meinte am Montagabend in der "Zeit im Bild", Forstinger habe unter schwierigen Bedingungen viel geleistet und werde in die Privatwirtschaft wechseln. Mit Forstinger wird bereits der vierte FP-Minister ausgewechselt. Weitere Ministerwechsel schloss Riess-Passer aus. "Medial heftig attackiert"
Forstinger, die seit 14. November 2000 das Amt der Ministerin bekleidete, sei "medial heftig attackiert" worden, und zwar so wie kaum jemand anderer, sagte Riess-Passer. Dennoch habe sie unter diesen schwierigen Bedingungen viel geleistet. Riess-Passer dankte der scheidenden Ministerin "für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und die erfolgreiche Umsetzung zahlreicher großer Projekte". Konkret nannte die FP-Obfrau den Generalverkehrsplan und die "Lösung der EU-Transitfrage". Die Universaldienstverordnung - Voraussetzung für die Postämterschließungen - erwähnte Riess-Passer nicht. Die staatlichen Infrastrukturunternehmen ÖBB, ASFINAG sowie Post und Telekom Austria schwiegen zum Minister-Wechsel.
Entscheidung nicht leicht gemacht
Infrastrukturministerin Monika Forstinger (F) erklärte Montag Abend in einer Aussendung des Vizekanzleramtes, sie habe sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Sie habe mit vollem Engagement die verantwortungsvolle Tätigkeit in diesem so wichtigen Ressort ausgeübt und werde auch selbstverständlich ihren Nachfolger bei der Einarbeitung entsprechend unterstützen, so dass ein nahtloser Übergang und volle Handlungsfähigkeit gewährleistet seien. (APA)