Wien - Unter dem Motto "Vitamine!" steht das zwölfte Wiener Tanzfestival "imagetanz", bei dem von 2.-26. März wieder 22 Produktionen und Arbeitsausschnitte aus dem In- und Ausland gezeigt werden. Bei einer seit vier Jahren gleich bleibenden Unterstützung durch die Stadt Wien und einer zehnprozentigen Kürzung durch den Bund habe man das Festival heuer allerdings "gerade noch hingekriegt", forderte Christian Pronay von dietheater Wien bei der Pressepräsentation am Dienstag auch seitens der Subventionsgeber vermehrte "Vitaminspritzen" für die lokale Tanzszene und die Erhaltung der Vielfalt ein. Dass das Festival "Tanzsprache" bereits dem Sparstift zum Opfer gefallen sei, sei "ein großer Jammer", so Pronay, der symbolisch Zitronen an die Journalisten verteilen ließ. "Khalon für vier Frauen" Neben dem Künstlerhaus-Theater als Hauptspielort werden heuer auch neue Räume bespielt. So findet die Eröffnung am Samstag (2.3.) im Ambrosi-Museum im Augarten statt, wo Loulou Omer und ihre Compagnie "Khalon für vier Frauen" uraufführen, ein um das Gefangensein in der Erinnerung kreisendes Stück für drei Tänzerinnen und eine Sängerin, inspiriert von den Bildern des 1920 in Wien geborenen jüdischen Malers Yosl Bergner. Im Transparenten Raum von Valie Export am Josefstädter Gürtel, der künftig überhaupt vermehrt bespielt werden soll, macht Sebastian Prantls Tanz Atelier Wien - zusammen mit der Lichtkünstlerin Victoria Coeln - mit der Aufführungs-Serie "raster solo, duo, trio" Station. "dance roads" Im Rahmen des internationalen Veranstalter-Netzwerks "dance roads", das heuer zum dritten Mal in Wien Station macht, schicken dietheater heuer Philipp Gehmacher auf Tour. Die Kurzstücke Gehmachers und der von den fünf Partnerinstitutionen ausgewählten KünstlerInnen werden an zwei Abenden im Künstlerhaus-Theater gezeigt. Auf dem Programm stehen weiters Arbeiten von Philippe Riera und seiner Compagnie Superamas, von Maja Slattery, Pilottanzt, Milli Bitterli, Paul Wenninger & Kompagnie ad Co, Doris Stelzer, Lux Flux, Christine Gaigg und Akemi Takeya. Gäste Oleg Soulimenko konnte Lisa Nelson für eine Zusammenarbeit gewinnen. Aus dem Ausland kommen weiters die Belgierin Maria Clara Villa-Lobos und die Ungarin Reka Szabo. Ihr Wien-Debüt geben Kristyna Lhotakova aus Tschechien und Tatiana Gordeeva aus Moskau. Zu Ende geht "imagetanz 02" am 26.3. mit der Verleihung des österreichischen Tanzproduktionspreises an Christine Gaigg, die im Rahmen des Festivals allerdings nicht ihr prämiertes "Sacre Material" sondern die jüngere Produktion "ten2hundred" zeigen wird, zu dem ihr kleiner Sohn wesentliche Impulse gegeben hat. Die Laudatio wird die Tanzkritikerin Ursula Kneiss halten. (APA)