Kairo - Der von den USA als Hauptterrordrahtzieher gesuchte saudiarabische Islamist Osama bin Laden, der afghanische Taliban-Chef Mullah Omar und der ägyptische "Terrordoktor" Eiman el Sawahiri befinden sich nach Informationen der arabischen Zeitung "Al Hayat" alle drei auf freiem Fuß und "in Sicherheit". Die Zeitung berichtete in ihrer Dienstag-Ausgabe, das "Zentrum für historische Studien", welches den El-Kaida-Terroristen nahe stehe, habe eine von den drei Männern unterzeichnete Erklärung in Umlauf gebracht, in der diese die Festnahme Sawahiris im Iran dementierten. In den vergangenen Tagen hatte es Presseberichte gegeben, wonach Sawahiri zusammen mit anderen El-Kaida-Mitgliedern im Iran festgenommen worden sei. Außerdem trauerten die drei Männer in ihrer Erklärung um einen ihrer Mitstreiter namens Scheich Hamza Badini. Dieser sei während des amerikanischen "Kreuzzugs" gegen Afghanistan in der vergangenen Woche an den Folgen einer Krankheit gestorben. "Er (Scheich Hamza) sagte, seine glücklichsten Tage verbrachte er mit Scheich Osama bin Laden und den arabischen Gotteskriegern", zitierte die Zeitung aus der Erklärung. Luftangriffe gegen afghanische Milizen Nach einem Bericht der "New York Times" vom Montag flogen US-Kampfflugzeuge am Wochenende Luftangriffe, die nach Angaben afghanischer Kommandanten nicht Taliban- oder El-Kaida-Kämpfer zum Ziel hatten, sondern afghanische Milizen. Nach Informationen des Blattes war es das erste Mal, dass US-Flugzeuge zur Verteidigung der Interimsregierung von Hamid Karsai gegen Milizen eingesetzt wurden, die diese bekämpfen. In einem Dorf westlich von Kandahar wurde unterdessen nach Polizeiangaben ein mutmaßliches Mitglied von El Kaida festgenommen. Der Mann gab sich als Iraner aus, sprach aber nur gebrochen Farsi. Die Sicherheitskräfte vermuten, dass es sich bei ihm um einen Syrer handelt. Er sei den US-Streitkräften in Kandahar übergeben worden. Nachfolger für ermordeten Abdul Schah Premier Karsai hat unterdessen Salmai Rasul aus dem Lager von Ex-König Mohammed Zahir Schah zum Nachfolger des ermordeten Luftfahrtministers Abdul Rahman ernannt. Das berichtete die in Pakistan ansässige Presseagentur AIP am Dienstag. Rahman hatte sich mit einer Miliz der Nordallianz überworfen und war zu den Anhängern des Ex-Königs gewechselt. Nach Darstellung Karsais soll Rahman in der vergangenen Woche auf dem Flugplatz von Kabul von seinen Feinden aus der Nordallianz ermordet worden sein. Zuerst war von einem Lynchmord wütender Pilger die Rede gewesen. (APA/dpa/AP)