Nikosia - Die erste Runde der Zypern-Verhandlungen zur Überwindung der Teilung der Insel ist am Dienstag beendet worden. Wegen des bevorstehenden moslemischen Bayram-Festes legten Staatspräsident Glafcos Clerides als Vertreter des griechischen Bevölkerungsteils und der türkische Volksgruppenchef Rauf Denktas eine Pause ein. Die Gespräche sollen nach Berichten des staatlichen Rundfunks am 1. März wieder aufgenommen werden.Beide Seiten legten Maximalforderungen vor Nach Presseberichten haben die beiden Seiten während der ersten Verhandlungsrunde ihre Maximalforderungen auf den Tisch gelegt. Die Türken treten für eine "Konföderation zweier unabhängiger Staaten" ein. Die Vereinten Nationen haben in ihren Zypern-Resolutionen die Wiedervereinigung der Insel, deren nördlicher Teil seit 1974 von türkischen Truppen besetzt ist, in Form eines "bikommunalen und bizonalen Bundesstaates" gefordert. Die Türkei hat im Nordteil, wo Denktas einen völkerrechtlich inexistenten Separatstaat ("Türkische Republik Nordzypern") eingerichtet hat, rund 40.000 Soldaten stationiert und rund 100.000 Festland-Türken angesiedelt. Im März will der UNO-Sondergesandte Alvaro de Soto versuchen, mit eigenen Ideen und Vorschlägen die Kluft zwischen den beiden Standpunkten zu überbrücken. De Soto hatte seit Beginn der Verhandlungen am 16. Jänner, ohne sich einzumischen, an allen Gesprächen zwischen Clerides und Denktas teilgenommen. Die Europäische Union drängt wegen der geplanten EU-Aufnahme Zyperns auf eine rasche Lösung des Problems der geteilten Mittelmeerinsel.(APA/dpa)