Paris - Die Internationale Schutztruppe in Afghanistan (ISAF) müsste nach Ansicht afghanischer Diplomaten auf mindestens 30.000 Soldaten erweitert werden, um das Land wirkungsvoll sichern zu können. Das bisherige Kontingent von 4.700 Soldaten sei nicht ausreichend, sagte der afghanische Geschäftsträger in Paris, Mehrabuddin Mastan, am Dienstag in einem Interview mit Radio France Internationale. Seiner Ansicht nach sollte das Mandat der Vereinten Nationen nicht nur für die Hauptstadt Kabul, sondern für die sechs größten Städte Afghanistans gelten und auf 30.000 Mann erhöht werden. Die ersten Soldaten der ISAF trafen kurz vor Amtsantritt der afghanischen Übergangsregierung am 22. Dezember in Kabul ein. Zur Zeit sind dort rund 3.000 Soldaten stationiert, die meisten aus Großbritannien und Frankreich. Bis Ende des Monats soll die Zahl der ISAF-Soldaten auf rund 4.700 aufgestockt sein, darunter rund 600 Bundeswehrsoldaten. Mastan kritisierte zudem die bisherige humanitäre Hilfe der internationalen Gemeinschaft in seinem Land, die nur "Stückwerk" sei. Im Jänner waren in Tokio Wiederaufbauhilfen für Afghanistan in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar (5,16 Mrd. Euro/71,1 Mrd. S) in Aussicht gestellt worden.(APA)