Afrika
Madagaskar: Umstrittener zweiter Wahlgang verschoben
Kandidaten einigen sich auf neue Verhandlungsrunde
Antananarivo - In Madagaskar ist der umstrittene zweite
Durchgang der Präsidentschaftswahl verschoben worden. Der
ursprünglich am 24. Februar geplante Urnengang solle zu einem
späteren Zeitpunkt stattfinden, teilten die beiden Kandidaten, der
gegenwärtige Staatschef Didier Ratsiraka und sein Herausforderer Marc
Ravalomanana, in einem gemeinsamen Kommunique am Dienstag mit. Der
neue Termin solle später vereinbart werden, hieß es. Wie ein Sprecher der Organisation der afrikanischen Einheit (OAU)
mitteilte, einigten sich die beiden Kandidaten zugleich auf eine neue
Verhandlungsrunde.
Beim ersten Wahlgang Mitte Dezember hatte Ravalomanana, der
Bürgermeister der Hauptstadt Antananarivo, Wahlbeobachtern zufolge
mit 50,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Amtsinhaber Ratsiraka erzielte
demnach nur 37,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Nach diesen Angaben
wäre kein zweiter Wahlgang erforderlich. Die Regierung weigert sich
jedoch, dieses Ergebnis anzuerkennen, was seit Wochen zu
Massenprotesten der Opposition führt. Verschärft wird die Krise noch
durch einen seit Anfang Februar andauernden Generalstreik.(APA)