Wien - Die Zahl der Häftlinge ist gesunken. Anfang der Achtzigerjahre waren im Jahresdurchschnitt rund 9000 Menschen in Österreich eingesperrt, seit Mitte der Neunzigerjahre sind es etwa 7000. Dies geht aus den statistischen Daten zum Strafvollzug des Justizministeriums hervor.

Die Zahl von 7000 Häftlingen ist seit sieben Jahren konstant. Gestiegen ist in den vergangenen zehn bis 15 Jahren der Anteil der weiblichen Häftlinge - von drei auf knapp unter sechs Prozent.

Von 100.000 Österreichern befinden sich derzeit 87 im Gefängnis. Damit liegt Österreich im europäischen Vergleich im unteren Mittelfeld und hinter Deutschland und Frankreich (je 90) oder der Schweiz (88). Der "Auslastungsgrad" der Anstalten wird mit durchschnittlich 83 Prozent angegeben. Im Strafvollzug gibt es 3600 Planstellen.

Die Zahl jener, die für längere Zeit einsitzen müssen, hat sich erhöht - im Büro von Minister Dieter Böhmdorfer wird dies als Hinweis darauf angesehen, dass tatsächlich gefährliche Personen inhaftiert sind und für die Kleinkriminalität andere Konfliktregelungen gefunden werden.

Mitte der Neunzigerjahre versuchten 54 Gefangene jährlich zu flüchten, ein Spitzenwert in der Statistik. Im Jahr 2000 wurden sechs Ausbrecher registriert, im vergangenen Jahr fünf. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.2.2002)