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Foto: APA/ Oliver Multhaup
Salzburg - Zwischen Stadt und Land Salzburg hängt - wieder einmal - der Haussegen schief. Zankapfel ist diesmal die Bewerbung der Landeshauptstadt Salzburg als Gastgeberstadt für die Olympischen Winterspiele 2010. Auslöser des Streits war ein Vorstoß von VP-Landeshauptmann Franz Schausberger, der nach seinen Erfahrungen in Salt Lake City einen zweiten Geschäftsführer für die Salzburger Olympiagesellschaft gefordert hatte.

Diese Gesellschaft wird derzeit von Robert Kaspar allein geführt und ist mit der Abwicklung der gesamten Bewerbung beauftragt. Über den Zuschlag für die XXI. Winterspiele wird vom Internationalen Olympischen Komitee am 2. Juli 2003 in Prag entschieden.

Schausberger übte zwar nicht direkt Kritik an Kaspar, verlangte aber zusätzlich eine international repräsentative Persönlichkeit an seiner Seite. Diese sollte die Bewerbungsgesellschaft vor allem nach außen vertreten.

Die Ablehnung der Stadt war deutlich. SP-Bürgermeister und Aufsichtsratschef der Olympiagesellschaft Heinz Schaden spricht von einer "überflüssigen Diskussion". Die Lobbying-Arbeit der Salzburger Delegation in Salt Lake City sei viel versprechend verlaufen und dürfe nicht durch "unnötige Querschüsse" gefährdet werden.

Ungewohnte Unterstützung erhält Schaden von der FPÖ. FP-Vizebürgermeister und Olympia-Aufsichtsrat Siegfried Mitterdorfer hält wie Schaden wenig von einem "Frühstücksdirektor und Grüßaugust". Schausberger übertrage nur seine Amtsauffassung, dass einer repräsentiere und der andere arbeite, auf die Olympia GmbH. FP-Landeschef Karl Schnell, ebenfalls im Aufsichtsrat, wirft Schausberger vor, mit der von ihm losgetretenen Debatte potenzielle Sponsoren zu vertreiben. (neu/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.2.2002)