Österreich
415 Angler von Eisschollen im Finnischen Meerbusen gerettet
Von Schiffen und Hubschraubern geborgen
Moskau - In einer dramatischen Rettungsaktion zu See und
aus der Luft sind 415 russische Angler von mehreren Eisschollen im
offenen Meer des Finnischen Meerbusens geborgen worden. Bis zum
Mittwochabend gelang es den zu Hilfe geeilten Schiffen und
Hubschraubern, die Angler an Bord zu nehmen, berichtete die Agentur
Interfax. Hubschrauber des russischen Zivilschutzes brachten 123
Angler an Land, der Rest kletterte an Bord von Schleppern. Auf Probleme stießen die Retter bei zehn Anglern, die sich
zunächst weigerten, in Sicherheit gebracht zu werden. Sie wollten
dadurch die Bergung ihrer Autos erzwingen, mit denen sie auf das Eis
gefahren waren. Die Männer konnten schließlich überredet werden, ihre
Fahrzeuge auf dem Eis zurückzulassen. Alle Geretteten wurden
anschließend nach Sankt Petersburg gebracht, wo für sie ein
Auffanglager errichtet worden war.
Durch das Tauwetter hatte sich am Morgen knapp 80 Kilometer
westlich von Sankt Petersburg eine riesige Eisscholle vom Ufer gelöst
und die Angler mit auf das offene Meer genommen. Später zerbrach die
Scholle in kleinere Stücke. Sturmböen und starkes Schneetreiben
behinderten zunächst den Rettungseinsatz mit Schiffen und
Hubschraubern.
Einige der Opfer hatten über Mobiltelefon Hilfe angefordert. Auf
dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion kommt es zum Winterende immer
wieder zu ähnlichen Notsituationen mit Eisanglern. Die meisten Fälle
gehen glimpflich aus.(APA/dpa)