Wien - In Österreich erkranken jährlich rund 4.600 Frauen an Brustkrebs, bei etwa fünf bis zehn Prozent davon sind angeborene Veränderungen die Ursache. Mit Hilfe genetischer Tests können Frauen aus betroffenen Familien ihr tatsächliches Erkrankungsrisiko eruieren. Doch dieses Wissen um eine wahrscheinliche Krebserkrankung stellt eine enorme psychische Belastung dar. Ein Forschungsprojekt der Österreichischen Krebshilfe, finanziert von dem Pharma-Unternehmen Janssen-Cilag, nimmt sich der psychosozialen Betreuung dieser Patientinnen an. Der Hintergrund: Vorsorgeuntersuchungen sind vor allem für alle Personen wichtig, die ein genetisches Risiko aufweisen, an Krebs zu erkranken: Seit Mitte der neunziger Jahre können sich Frauen aus krebsbetroffenen Familien auf Veränderungen in den Brustkrebsgenen untersuchen lassen. Jene Personen, die eine Mutation geerbt haben, tragen ein sehr hohes Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken. Psychische Belastung Diese Erkenntnis stellt natürlich für viele Betroffene eine enorme psychische Belastung dar. "Die Frauen werden durch die Diagnose an die Schicksalsfälle ihrer Angehörigen erinnert und wissen daher sehr genau, welches Leid die Erkrankung mit sich bringt", erläutert Teresa Wagner, Leiterin des Forschungsprojektes für die psychosoziale Betreuung von Familien mit erblich bedingtem Brust- und Eierstockkrebs der Österreichischen Krebshilfe. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines psychosozialen Betreuungsprogrammes, das auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten ist. Die individuelle Betreuung soll Unterstützung bieten, mit dieser "genetischen Bürde" umzugehen. Als Projektträger agiert die Österreichische Krebshilfe. "Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag für unsere Hauptaufgabe, professionelle und individuelle Hilfe für Erkrankte, aber auch deren Angehörige anzubieten", sagt Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe, Vorstand der gynäkologischen Abteilung am Krankenhaus Lainz in Wien.(APA)