Deer Valley - Die olympische Nullnummer von Österreichs jungen Slalom-Mädchen ist so bitter wie wenig überraschend. Sie könnte zwar den Rücktritt von Trainer Mathias Berthold zum Saisonende bringen, einmalig ist sie aber nur bedingt. Auch 1976 bei den Heimspielen in Innsbruck kam keine ins Ziel. 1980 in Lake Placid sah mit Ingrid Eberle (13.) nur eine aus dem ÖSV-Quartett das Slalom-Ziel.Keine Wunder "Man kann sich von heute auf morgen eben keine Wunder erwarten", meinte Renate Götschl stellvertretend für ihre jungen Teamkolleginnen. "Ich bin sicher, sie werden noch viele Medaillen für Österreich nach Hause bringen. Sie brauchen eben Zeit", sagte Götschl, die trotz ihrer Position als Speed-Queen im ersten Durchgang auf der miserablen Piste noch die Beste gewesen war. Ihr Missgeschick ärgerte sie trotzdem enorm: "Weil wegen der vielen Ausfälle eine gute Platzierung drin gewesen wäre. Aber wie gesagt, auch bei mir gibt es keine Wunder", so Götschl. Projekt gescheitert Berthold ging das Debakel hingegen sehr nahe. "Es ist bitter, tut sehr weh", gestand er ein. Und bezeichnete das 1997 begonnene "Projekt 2001", das schon bei der vergangenen Heim-WM in St. Anton neue Slalom-Siegerinnen hervor bringen hätte sollen, als gescheitert. "Sponring, Raich und Schild. Drei in vier Jahren, das ist eine magere Ausbeute." Bertholds Zukunft noch ungewiss Was er sofort nach dem Rennen Alpinchef Hans Pum bei einem ernsten Gespräch mitgeteilt hat, wollte er nicht sagen. "Es war ein Männergespräch, das für die Öffentlichkeit uninteressant ist. Es ging um etwas, was ich schon seit langem los werden wollte." Ob es ihn nächstes Jahr noch als Slalomchef geben wird, sei jetzt nicht wichtig. "Darüber zu spekulieren ist jetzt genauso unwichtig wie vor Olympia über gute Ergebnisse. Ich jedenfalls weiß, was ich tun werde", sagte Berthold. "Mich zipft's echt an" Die ÖSV-Mädchen waren ohnehin geknickt. "Mich zipft's echt an", sagte Marlies Schild bei ihrem verpatzten Olympia-Debüt. "Innenskifehler", entschuldigte Carina Raich ihren Ausfall im zweiten Lauf. Und Christine Sponring gestand nach ihrem achten Saisonausfall im Slalom: "Das war nicht mein Tag. Aber ich habe ja noch zwei oder drei Spiele vor mir, ich mach mir keine Sorgen." (APA)