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Foto: APA/ Wagner
Wien - Am 30. Mai 1992 verabschiedete sich Andi Herzog mit einem sehenswerten Heber beim 4:3-Sieg von Rapid gegen Vorwärts Steyr im Hanappi-Stadion von den Rapid-Fans, fast zehn Jahre später kehrt der "verlorene Sohn" am Sonntag beim Heimspiel gegen Salzburg wieder zurück. Deutscher Meister, Cupsieger sowie Supercup-Sieger mit Werder Bremen, UEFA-Cup-Erfolg mit Bayern München, das ÖFB-Team zur WM 1998 geschossen und bald dessen Rekord-Internationaler: Die Bilanz des Rückkehrers liest sich nicht schlecht, nun liegt es am neuen Kapitän, Grün-Weiß wieder auf Kurs zu bringen. Ein Wiedersehen mit Pfeifenberger "Es ist gut, dass es endlich los geht. Wir wollen zeigen, dass eine neue Rapid-Mannschaft auf dem Platz steht", freut sich die neue Nummer 22 beim Rekordmeister auf sein Comeback. Zuletzt war er am 3. Juni 1992 bei der 0:1-Niederlage in Innsbruck in der österreichischen Bundesliga im Einsatz, nun trifft er gleich zum Auftakt mit Heimo Pfeifenberger auf einen damaligen Vereinskollegen als Gegner. Eben dieser war jahrelang bei Rapid, Bremen und der Nationalmannschaft einer der besten Freunde Herzogs, nun stehen sie einander vielleicht sogar in direkten Duell gegenüber. Hoffen auf einen guten Start Für Nostalgie und schöne gemeinsame Erinnerungen wird aber wohl keine Zeit sein, zu wichtig ist die Partie für den Tabellen-Vorletzten der max.Bundesliga. "Es gilt auf den Punkt topfit zu sein. Wichtig ist ein guter Start, in der Winterpause wurde neue Kraft getankt. Jetzt gilt es 90 Minuten zusammen zu halten und Punkte zu holen", betont der 33-Jährige. "Andreas Eisenbieger" Viel ist passiert seit der damals 23-jährige "Twen" Richtung Bremen auszog. Deutsche Medien adelten ihn mit Schlagzeilen wie "Herzilein, so triffst nur du allein". Ex-Trainer Otto Rehhagel machte ihn zum "Andreas Eisenbieger". Vom eigenen Mitspieler bei den Bayern, Torhüter Oliver Kahn, gerempelt und in München gescheitert. Nach Problemen mit dem "Zeh der Nation" stand sogar die Fortsetzung der Karriere in Gefahr und dann die triumphale Rückkehr mit den Siegestoren gegen Schweden in der WM-Qualifikation - Bilder und Geschichten, die für Furore sorgten. In Österreich wurde er nach dem Tor in Israel gar zum "Andi Herzog Fußballgott" erhoben. Aufbruchsstimmung Seit seine Rückkehr in der Wiener Stadthalle zelebriert wurde, kam sogar bei den im vergangenen Jahr so bitter enttäuschten Rapid-Anhängern wieder Aufbruchstimmung auf. Die Dressen des Heimkehrers sind begehrt wie zuletzt jene von Dejan Savicevic und Didi Kühbauer, bei der Mitgliederversammlung im Parkhotel Schönbrunn wurde er vom gesamten Saal mit stehenden Ovationen begrüßt. Auch die Mitspieler sind froh, dass er da ist. Roman Wallner etwa freut sich "über eine Leitfigur. Er kann uns nur helfen." Für Lothar Matthäus ist er "der österreichische Franz Beckenbauer", für die Rapid-Fans ist er nicht zuletzt auch die Hoffnung auf bessere Zeiten. (APA)