Wien - Tourismus-Staatssekretärin Mares Rossmann spricht vom "besten Tourismusjahr aller Zeiten": 2001 verzeichnete der heimische Tourismus gegen den internationalen Trend Steigerungen bei Gästen, Umsatz und Nächtigungen. Mit insgesamt 115,07 Millionen Nächtigungen gab es im Jahr 2001 gegenüber 2000 einen Zuwachs um 1,3 Prozent. Noch stärker, nämlich um 2,0 Prozent, stieg die Zahl der Gästeankünfte, sie erhöhte sich auf 26,88 Millionen Ankünfte. Der heimische Tourismusumsatz stieg um 7,5 Prozent auf 16,5 Mrd. Euro (227 Mrd. S). Steigerungen bis zu zehn Prozent bei den Nächtigungen im Mai (+9,7 Prozent) und im April (+8,2 Prozent) konnten deutliche Rückgänge im September (-7,6 Prozent) und im Juni (-4,9 Prozent) auffangen. Weltweit rückläufige Tourismusentwicklung Weltweit war die Tourismusentwicklung erstmals seit fast 20 Jahren rückläufig: Die Welttourismusorganisation WTO meldete für 2001 einen Rückgang um 1,3 Prozent und begründete die Entwicklung mit einem veränderten Reiseverhalten nach den Terroranschlägen vom 11. September. Österreich habe vor diesem Hintergrund vor allem im Nahmarkt bei deutschen Touristen gepunktet, sagte Rossmann am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Gemessen an den Pro-Kopf-Einnahmen aus dem internationalen Reiseverkehr lag Österreich mit 1.636 Euro (22.512 S) weltweit an der Spitze. Dieser Wert erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 7,4 Prozent. Die mittlere Aufenthaltsdauer blieb mit 4,3 Tagen gegenüber 2001 unverändert. Bei ausländischen Gästen lag die Verweildauer bei 4,6 Tagen, Österreicher blieben im Durchschnitt 3,6 Tage. Hälfte der Gäste aus Deutschland Beinahe die Hälfte der Gäste - 45,9 Prozent - kam aus Deutschland, womit fast wieder der Rekordwert aus dem Jahr 1992 erreicht werden konnte. 27,3 Prozent der Gäste waren Österreicher. Die wichtigsten anderen Herkunftsländer waren die Niederlande (6,7 Prozent), die Schweiz (2,7), das Großbritannien (2,6), Italien (2,3), Belgien (1,8) und die USA (1,4 Prozent). Die Nächtigungsziffern gingen vor allem bei Gästen aus den USA drastisch (-15,8 Prozent) zurück, während es bei Besuchern aus Dänemark (+8,2 Prozent), der Schweiz (+6,9) oder Italien (+5,9) deutliche Zuwächse gab. Die direkte und indirekte Wertschöpfung des Tourismus stieg im Jahr 2001 auf 19,4 (2000: 18,2) Mrd. Euro, das entspricht 9,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die direkte Wertschöpfung umfasst die Gesamtausgaben eines Gasts am Urlaubsort, die indirekte Wertschöpfung berücksichtigt auch Faktoren wie die Anlieferung von Nahrungsmitteln oder Kosten für Steuerberater. Tourismus- und Freizeitwirtschaft zusammen erreichen in Österreich eine Wertschöpfung von 34,5 (32,2) Mrd. Euro, das sind 16,2 (15,6) Prozent des BIP.(APA)