Lesung Margot Wieser "Stiller Aufbruch. Frauen in Ungarn erzählen"Was erzählen Frauen in Ungarn über ihr Leben? Wie haben sie den Sozialismus erlebt? Hat sich ihre Situation seit der gesellschaftlichen Wende verändert? Wie erleben sie die Umbruchgesellschaft? Wie stehen sie zu Fragen über Politik, Gesellschaft, Emanzipation? Wovon träumen sie, was erhoffen sie? Margot Wieser hat in ihrem Buch "Stiller Aufbruch. Frauen in Ungarn erzählen" Lebens-Geschichten von Frauen als spannende Dokumentation der Situation nach dem gesellschaftlichen und politischen Umbruch in Ungarn gesammelt. Angeregt durch ihre Unterrichtstätigkeit in Ungarn interviewte Margot Wieser Frauen aus verschiedenen sozialen Schichten und Generationen mit unterschiedlichsten Berufen. Die Biographien dieser Frauen vermitteln einen Einblick in ungarische Lebenssituationen, in politische Haltungen, berufliche Leistungen, in alte und neue Wertvorstellungen, die den Alltag bestimmten und bestimmen, sowie in Hoffnungen und Träume. Es sind Stellungnahmen in bezug auf Vergangenes und Gegenwärtiges, eine Verknüpfung von Individualgeschichte und der Geschichte eines Landes, die sehr oft nicht voneinander zu trennen sind. Die Gespräche entstanden zwischen 1991 und 1995. Sie zeigen eine Vielfalt an Lebensgeschichten, die Gemeinsamkeiten erkennen lassen und gleichzeitig Verallgemeinerungen von sich weisen. Margot Wieser, geb. 1963 in Schwarzach/Land Salzburg, Studium der Germanistik und Romanistik in Salzburg und Reims, Lektorin für deutsche Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule in Szombathely und am Germanistischen Institut der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest. 1994-98 Redaktionsmitglied der Kulturzeitschrift was. Seit 1995 im Bereich der Bildungskooperation zwischen Österreich und Ungarn tätig. Lebt in Budapest. Mitherausgeberin des Buches Wahlbekanntschaften. Literarische Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn 1989 bis 1999. Wien 1999. Stiller Aufbruch (Milena Verlag, 2001). (red)