Mensch
Einigung auf Gesetzesentwurf zu Stammzellenimport
Beratung kommende Woche im Bundestag
Berlin - SPD, Grüne und Union haben sich auf einen
Gesetzentwurf zum Import embryonaler Stammzellen geeinigt, der in der
kommenden Woche im Deutschen Bundestag in erster Lesung beraten
werden soll. Damit könnte der Gesetzesentwurf noch in dieser
Wahlperiode verabschiedet werden. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Andrea Fischer Donnerstag am
Abend, der Gesetzentwurf halte sich streng an die vom Bundestag im
Jänner beschlossenen Eckpunkte. Danach soll die Einfuhr embryonaler
Stammzellen unter strengen Auflagen für Forschungsvorhaben zugelassen
werden.
Eingeführt werden dürfen nur Stammzellen aus Zellkulturen, die vor
dem 1. Jänner 2002 existierten. Damit verschob die interfraktionelle
Arbeitsgruppe den ursprünglich für den 30. Januar 2002 gedachten
Stichtag um einen Monat nach vorne. Vertreter liberalerer
Importbedingungen hatten einen späteren Stichtag gefordert. Mit der
Stichtagregelung soll verhindert werden, dass embryonale Stammzellen
eigens für Forschungszwecke in Deutschland hergestellt werden.
Gegen die Forschung mit den Zellen gibt es ethische Bedenken, da
für ihre Herstellung Embryonen von der Größe weniger Zellen getötet
werden. Wissenschafter versprechen sich von der Forschung mit den
Zellen hingegen, neue Therapien für schwere Krankheiten. Über die
Thematik hatte es auch im Bundestag heftige Debatten gegeben.
Die Herstellung embryonaler Stammzellen in Deutschland bleibt
weiter verboten. Über welche Behörde die Kontrolle der Zelleinfuhren
laufen soll, soll in der kommenden Woche entschieden werden. (APA)