International
Rumsfeld räumt Irrtum bei Gefecht in Afghanistan ein
Vor einem Monat 15 für Taliban gehaltene Afghanen bei US-Angriff getötet
Washington - Einen Monat nach dem Tod von rund 15
Afghanen bei einem Gefecht in Zentralafghanistan hat
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld einen Irrtum der beteiligten
US-Truppen bestätigt. Bei den am 23. Jänner in Hasar Kadam nördlich
von Kandahar erschossenen Afghanen habe es sich entgegen ersten
Annahmen nicht um Taliban oder Kämpfer von Osama Bin Ladens
Terrororganisation El Kaida gehandelt, sagte Rumsfeld am Donnerstag
bei einer Pressekonferenz in Washington. Die Getöteten seien vielmehr
Gefolgsleute eines lokalen Machthabers gewesen. Rumsfeld beharrte jedoch darauf, dass der Angriff auf die beiden
Stützpunkte bei Hasar Kadam trotzdem kein Fehler gewesen sei.
Schließlich sei die US-Spezialeinheit von einem der Objekte aus
beschossen worden. Er könne keinen Fehler darin entdecken,
zurückzuschießen, wenn man angegriffen werde. Den Vorfall nannte
Rumsfeld "im Nachhinein betrachtet unglücklich". Auf die Frage, ob
denn den Geheimdienst eine Schuld treffe, in dessen Berichten die
Anlage als möglicher Unterschlupf von Taliban und El Kaida bezeichnet
worden sei, antwortete Rumsfeld ausweichend, die Lage vor Ort sei
sehr schwer und nicht immer eindeutig zu beurteilen.
Nach Angaben örtlicher Informanten waren einige der Getöteten
sogar Anti-Taliban-Kämpfer und Anhänger der Regierung von
Ministerpräsident Hamid Karsai. (APA/AP)