Wirtschaft
Mangelnde Tarif-Transparenz bei Wienstrom
E-Control ortet Verunsicherung der Kunden
Wien - Scharfe Kritik an der Auszeichnung des Strompreises
bei der Wienstrom kommt von der Regulierungsbehörde E-Control: Seit
der Strommarktöffnung per 1. Oktober 2001 müssen Energie- und
Netzpreis auf den Stromrechnungen getrennt ausgewiesen werden. Diese
Intention des Gesetzgebers nach Transparenz und Vergleichbarkeit habe
sich "offenbar noch nicht bis zu allen EVU herumgesprochen", heißt es
in einer Pressemitteilung der E-Control am Freitag. In der
März-Ausgabe der Wiener Stadtwerke-Zeitung "24 Stunden für Wien"
fehle die getrennte Ausweisung von Netz- und Energiepreis. Die Zusammensetzung der Stromkosten werde dort folgendermaßen
erklärt: 62 Prozent Nettostrompreis, 31 Prozent Steuern, Zuschläge
und Abgaben, 7 Prozent Messpreis. "Hier fehlt eindeutig die getrennte
Ausweisung des Energie- und des Netzpreises", wundert sich der
Geschäftsführer der Elektrizitäts-Control GmbH, Walter Boltz, laut
heutiger Pressemitteilung.
Zudem dürften sich angebotene "FreiStrom-Tage" nur auf den
Energiepreis beziehen. Der Netzpreis im Bereich der Wienstrom ist für
alle Kunden gleich hoch, egal, von welchem Lieferanten der Kunde
seinen Strom bezieht, betont der Regulator.
Diese Vorgehensweise von Wienstrom führe nicht nur zur
Verunsicherung der Stromkunden, sondern erschwere darüber hinaus die
Vergleichbarkeit der Preise mit anderen Stromlieferanten. (APA)