Peking - US-Präsident George W. Bush hat bei seiner
Asienreise besonderen Gefallen an der bunten Kleidung der Chinesen
gefunden und ihre individuelle Kleiderwahl gelobt. "Sie haben sich
entschieden, einen wunderschönen roten Pulli zu tragen", sagte Bush
zu einer Frau, die am Freitag seiner Rede an der Tsinghua Universität
lauschte. "Sehen Sie hier, in der ersten Reihe, jeder hat etwas
Anderes an."
Die persönliche Freiheit der Kleiderwahl stehe im Zusammenhang mit
der Marktreform in China, das wirtschaftliche Wachstum fördere die
individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Menschen. "Mit dieser
Freiheit kommen andere Freiheiten", sagte Bush. "1975 hatte jeder
dasselbe an, jetzt suchen sich die Leute ihre eigenen Kleider aus."
Bush hatte sich damals in China aufgehalten, als sein Vater George
Bush Direktor des amerikanischen Verbindungsbüros in Peking war.
Seinerzeit trugen die Menschen auf der Straße die blaue, graue oder
grüne Einheitskleidung.
Auf der Fahrt von der Universität zu einem Mittagessen mit Chinas
Staatspräsident Jiang Zemin musste Bush einen ungewollten
Zwischenstopp einlegen - ein Reifen seiner Limousine war platt. Der
Präsident wechselte in einen Ersatz-Wagen seines Sicherheitskonvois,
bevor die Fahrt durch Peking mit kleiner Verspätung weitergehen
konnte. Bei Staatsbesuchen werden überlicherweise eigene Limousinen
für den Präsidenten aus den USA eingeflogen.(APA/Reuters)