Ökologie
Abwasserproben auf Arzneimittelwirkstoffe
Coffein erreichte Höchstwerte aber auch gute Abbau-Werte
Wien - Das Umweltbundesamt hat erstmals in Österreich einige
Zu- und Abläufe von kommunalen Kläranlagen auf ihre Belastung mit
Arzneimittelwirkstoffen untersucht. Überprüft wurde dabei auf
Arzneimittel, die in der Human- und Veterinärmedizin eingesetzt
werden und über Urin und Kot in die Umwelt gelangen.
Abwasserproben
Mit Stand Jänner 2001 waren laut der Aussendung in Österreich
insgesamt 11.701 Arzneispezialitäten mit rund 1.800 Einzelwirkstoffen
zugelassen. Untersucht wurden die Abwasserproben u. a. auf
Lipidsenker und Analgetika sowie auf Phenoxymethylpenicillin
(Penicillin V) und Verapamil (Anthypertonikum), die in Österreich für
die humanmedizinische Anwendung zugelassen sind. Auch Stoffe wie die
Antibiotika Erythromycin und Sulfamethoxazol, die auch in der
Veterinärmedizin eingesetzt werden, waren Bestandteil der Analyse.
Bestimmt wurde auch die Konzentration des Psychostimulans Coffein.
Coffein Spitzenwerte
Coffein, in fast allen Oberflächengewässern enthalten, wird in
Kläranlagen weitgehend abgebaut bzw. eliminiert, so das Ergebnis der
Untersuchung. Dennoch erreichte diese Substanz im Ablaufwasser die
höchsten Spitzenwerte. Hohe Gehalte wurden auch vom Antibiotikum
Erythromycin registriert.
Die Abwässer von Kläranlagen könnten durchaus mit Rückständen von
Arzneimittelwirkstoffen belastet sein, erklärte das Umweltbundesamt.
Substanzen wie Bezafibrat, Carbamazepin, Diclofenac, Erythromycin,
Ibuprofen, Naproxen, Phenazon und Trimethoprim seien regelmäßig
nachweisbar.(APA)