Park City - Die ÖSV-Damen blieben bei unter den Erwartungen. Zwei Medaillen durch Renate Götschl, allerdings keine in Gold. Keine Frage, dass Cheftrainer Karl Frehsner mehr erhofft hatte. "Natürlich bin ich enttäuscht, aber eigentlich hat man sich auch nicht viel mehr erwarten dürfen. Denn bis auf Renate Götschl und Michaela Dorfmeister ist ja keine in einer Disziplin unter den ersten Drei der Weltrangliste", bemerkte der Steirer.Vom Potenzial her unter Wert geschlagen Eines ist aber auch dem 62-Jährigen klar: "Vom Potenzial her können wir sicher mehr." Und deshalb will Frehsner, so er sein Amt als Damen-Cheftrainer auch nach dieser Saison behält, wieder zurück zu den Wurzeln. "Als Sanktion muss einmal gelten, dass das Training wieder intensiviert werden muss. Wenn ich etwa eine Kostelic anschaue, dann macht die einen Tag nach ihrer Medaille sieben, acht Fahrten. So muss das auch bei uns werden." Frehsner denkt dabei an seine ersten Jahre, als es in Nagano nach einer schlechten Phase drei Medaillen gegeben hatte, ein Jahr darauf folgte die "Traum-WM" von Vail. Dahin will Frehsner wieder zurück. "Wir müssen einfach wieder mehr Wert auf die Basis legen, mit anderen Worten: Wir müssen Ski fahren, dazu muss natürlich auch die konditionelle Grundlage stimmen." Ärger über mangelnde Schlagkräftigkeit Trotzdem verzichtet Frehsner nicht auf Vorwürfe in eine bestimmte Richtung. "Es war nicht nur eine Sache Ausschlag gebend", erklärt er. Viel mehr ärgert ihn etwas Anderes. "Ich finde es bedenklich, dass wir nicht mehr wie früher in jeder Situation, wo es kritisch war, zuschlagen. Im Moment erwischt es bei allen ungünstigen Dingen immer uns. Im Endeffekt ist es aber egal, ob wer Wind hatte, oder ob Schnee in der Piste war", erklärt er. Zufrieden mit Götschl und Meissnitzer Wirklich zufrieden habe er bei diesen Spielen aber nur mit Renate Götschl sein können. "Zwei Medaillen sind sehr gut, auch wenn sie sich vielleicht ein Mal Gold gewünscht hätte. Und auch Alexandra Meissnitzer war im Vergleich zu ihrer bisherigen Saison sehr gut, die Zeit bis zu Olympia mit dem Schuh-Wechsel und den Knieproblemen war aber vielleicht zu kurz. Aber zwei Mal Vierte, so gut war sie den Winter nicht." Dorfmeister soll sich auf Weltcup konzentrieren Mehr hätte sich der in der Schweiz lebende Trainer allerdings von Michaela Dorfmeister erwartet. Bei ihr gelte es jetzt, die Weichen wieder auf den Weltcup umzustellen. "In einer Saison wie dieser ist Olympia zwar die klare Nummer eins, aber man sollte den Weltcup nicht beiseite schieben. Immerhin hat sie ihre bisher wohl stärkste Saison." Die Mannschaft müsse nun in den verbleibenden Rennen beweisen, was in ihr steckt. "Die anderen verschnaufen vielleicht ein bisschen, das kann auch unsere Chance sein. Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse der Mannschaft in den nächsten Rennen sehr gut sind." Der Rest der Mannschaft müsse vor allem konstanter werden. "Nur Renate hat eigentlich über mehr als zwei Saison gute Leistungen gebracht", erklärt Frehsner. Dazu sollen wieder vermehrt junge Läuferinnen in den Weltcup gebracht werden, um Erfahrung zu sammeln. (APA)