Österreich
Weiterer Meningitisfall in Wien aufgetreten
Mädchen "stabil" - Kein Zusammenhang mit Erkrankung eines Buben in Wiener Schule
Wien - In Wien sind am Wochenende zwei Fälle von Meningitis
aufgetreten: Ein 16-jähriger Schüler der französischen Privatschule
Lycee Francais verstarb am Samstag an einer besonders aggressiven
Variante der Krankheit, ein einjähriges Mädchen wurde im SMZ-Ost auf
Grund einer Gehirnhautentzündung behandelt. Der Zustand des
Kleinkindes war am Sonntag "stabil". Die beiden Fälle stünden in
keinerlei Zusammenhang, hieß es aus dem Büro von
Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann. Der verstorbene Schüler hatte zuerst über grippeähnliche Symptome
wie Kopfschmerzen und Fieber geklagt. Am Freitag wurde die
gefährliche Infektionskrankheit diagnostiziert, doch kam für den
Burschen jede Hilfe zu spät: Am Samstag erlag er der Infektion.
Weitere Krankheitsfälle von Schülern des Lycee wurden bis Sonntag
nicht gemeldet.
Wie sich der Bursche angesteckt hat, kann laut dem Büro von
Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann kaum mehr nachvollzogen
werden. Die Ärzte setzten ihr Hauptaugenmerk darauf, weiteren Fällen
vorzubeugen. Sämtliche Schüler und Lehrer des Lycee sowie der
Verwandten- und Bekanntenkreis des Verstorbenen seien sofort mit der
notwendigen antibiotischen Prophylaxe-Empfehlung versorgt worden.
Das Lycee wurde am Sonntagnachmittag desinfiziert. Zudem traf die
Schulleitung gemeinsam mit Elternvertretern zu einer Besprechung mit
den zuständigen Amtsärzten zusammen. Der Unterricht sollte am Montag
wieder aufgenommen werden. Für beunruhigte Eltern wurde eine eigene
Serviceline eingerichtet:
Unter der Wiener Telefonnummer (01) 797 75-87880 geben Experten
Auskunft.
Als Meningitis, eine anzeigepflichtige Erkrankung, werden alle
entzündlichen Vorgänge an der Haut des Gehirns und des Rückenmarks
bezeichnet. Intensive Formen dieser Entzündung greifen fast immer das
Herz sowie die Nerven des Gehirns und des Rückenmarks an. Die
übertragbare Erkrankung äußert sich durch Kopfschmerzen,
Nackensteifigkeit, Berührungsüberempfindlichkeit, Fieber, Erbrechen
und Benommenheit. (APA)