Telekom
Lucent streicht in Nürnberg 400 Stellen
Grund: schwierigen Lage der Telekommunikationsindustrie
Der US-Telefonausrüster Lucent
Technologies streicht nach gescheiterten Verhandlungen über den
Verkauf seines Nürnberger Werks in der fränkischen Stadt 400 Stellen.
Die Gespräche mit der US-amerikanischen Solectron Corp. seien beendet
worden, bestätigte Lucent-Sprecherin Martina Grüger in Bonn. Auf
Grund der schwierigen Lage der Telekommunikationsindustrie habe man
keine gemeinsame Basis für einen Verkauf gefunden. Insgesamt wolle
Lucent die Zahl seiner Mitarbeiter an den drei deutschen Standorten
Nürnberg, Bonn und Neu-Isenburg bis zum Herbst um rund 1.000 auf
1.850 verringern.
Sozialplan
Noch im Dezember 2001 hatten Lucent und Solectron, weltgrößter
Auftragsproduzent von Elektronikprodukten, eine Absichtserklärung zur
Übernahme des Werks Nürnberg unterzeichnet. Dort fertigen mehr als
600 Mitarbeiter Basisstationen für den Mobilfunk und
Übertragungsnetze für optische Systeme. 400 von ihnen müssen bis
September gehen. Sie sollen im Rahmen eines Sozialplans in eine
Beschäftigungsgesellschaft wechseln, sagte Grüger.
Lucent Technologies Inc hatte im ersten Quartal des
Geschäftsjahres 2001/2002 (30. September) einen Verlust von 423 Mill.
Dollar (486 Mill. Euro/6,7 Mrd. S) gemacht. Der Umsatz fiel um 18
Prozent auf 3,58 Mrd. Dollar. Bis Juni sollen weltweit 7000 Stellen
gestrichen werden. Dann würde der Konzern noch 55.000 Menschen
beschäftigen.(APA)