Asien & Pazifik
Indische Regierungskoalition verliert Regionalwahlen in drei Staaten
Kongresspartei hat absolute Mehrheit im Punjab - Vajpayee künftig ohne Mehrheit im Oberhaus?
Neu-Delhi - Die in Indien regierende
Rechtskoalition von Premierminister Atal Behari Vajpayee hat
die Regionalwahlen in drei Unionsstaaten verloren. Nach
der Stimmenauszählung vom Sonntag errang die wichtigste
Oppositionspartei, die Kongresspartei, die Mehrheit in den Staaten
Punjab und Uttaranchal. In Uttar Pradesh konnte keine Partei eine
Mehrheit gewinnen. Im Punjab verfügt die Kongresspartei nunmehr über
die absolute Mehrheit. Dort fügte sie Vajpayees nationalistischer
Hindu-Partei Bharatiya Janata (BJP) eine schwere Niederlage zu. Die Ergebnisse könnten Rückwirkungen auf die Bundesregierung in
Neu-Delhi haben. Die Regierung könnte die Unterstützung im Oberhaus
verlieren, deren Vertreter von den Parlamenten der Unionsstaaten
gewählt werden.
Eines der Aufsehen erregendsten Resultate war der Sieg der
früheren Chefministerin von Tamil Nadu, Jayaram Jayalalitha, bei
einer Nachwahl. Die charismatische frühere Filmschauspielerin, im
Volk als "Queen of corruption" verspottet, musste im vergangenen Jahr
nach der Verurteilung in mehreren Korruptionsprozessen zurücktreten.
Doch nachdem das höchste Gericht des südindischen Staates sie von
Korruptionsanklagen entlastet und ihr die Kandidatur erlaubt hatte,
könnte sie jetzt wieder Chefministerin (Regierungschefin) von Tamil
Nadu werden. (APA/Reuters)