Los Angeles/Wien - Der in Los Angeles lebende Enkel von Paula Wessely, der 34-jährige Filmregisseur Sascha Bigler, plant eine große Dokumentation über seine vor zwei Jahren verstorbene Großmutter. Erstmals sollen auch Wesselys Tagebücher aus der NS-Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: Der Sohn von Christiane Hörbiger will das "Prinzip des Mitlaufens und der Verdrängung" untersuchen. Die gesamte Familie stehe hinter dem Projekt. Wie Bigler dem Nachrichtenmagazin "profil" gegenüber erklärte, wolle er mit der Dokumentation, "nicht den Mythos der Paula aufspüren, sondern die Frage stellen: 'Wer war diese Frau?'" Er selbst habe von seine Großmutter nie Auskunft über ihre Rolle in der NS-Filmindustrie bekommen. "Einerseits agierte sie im Film brav als Babymaschine am Herd, ganz im Sinn der NS-Ideologie. Anderseits lebte sie sehr emanzipiert." (APA)