Unternehmen
General Motors hebt Gewinnprognose an
Private Auto-Nachfrage in den USA ist besser als erwartet
New York - Der weltgrößte Autohersteller General
Motors hat am Montag seine Gewinnprognosen für das erste Quartal
sowie für das Gesamtjahr 2002 angehoben. Die deutschen Autoaktien
zogen nach der GM-Mitteilung deutlich an. Beim Gewinn je Aktie sei für das erste Quartal mit 1,20 Dollar
(1,372 Euro/18,9 S) je Aktie nach ursprünglich 1,00 Dollar je Aktie
zu rechnen, teilte der US-Autohersteller am Montag mit. Für das
Gesamtjahr 2002 hob GM die Prognose zudem um 50 Cent auf 3,50 Dollar
je Aktie an. Beide Prognosen seien aber ohne Berücksichtigung von
Hughes sowie ohne mögliche Sonderbelastungen aus dem europäischen
Geschäft im Zusammenhang mit dem Restrukturierungsprojekt Olympia.
Der Konzern begründete die Anhebung der Gewinnprognosen mit einer
besser als erwarteten privaten Auto-Nachfrage in den USA, auf welche
der Konzern mit einer Erhöhung der Produktion reagieren wolle.
Analysten hatten zuletzt 0,87 Dollar Gewinn je Aktie für das erste
Quartal und 2,95 Dollar je Aktie für das Gesamtjahr 2002
prognostiziert. Die Aktien von GM stiegen vorbörslich am Montag auf
53,20 Dollar von 53,11 Dollar zum New Yorker Börsenschluss am
Freitag. Die Anhebung der Gewinnprognose durch GM beflügelte Händlern
zufolge auch die Papiere von Auto-Herstellern in Europa. Neben den
DaimlerChrysler-Aktien verzeichneten auch die Papiere von BMW und
Volkswagen deutliche Kursgewinne, nachdem GM den positiven Ausblick
gegeben hatte. In der Spitze stiegen DaimlerChrysler auf Xetra um
fast vier Prozent auf 44,75 Euro. BMW und VW stiegen um rund 1,3
Prozent. Der deutsche Gesamtmarkt lag durchschnittlich 0,7 Prozent im
Plus. In New York wurde eine uneinheitliche Eröffnung erwartet.
Konjunkturflaute
Im letzten Quartal 2001 war der Gewinn bei GM in Folge der
Konjunkturflaute unter anderem wegen der gesenkten Produktion um 58
Prozent eingebrochen. Im Gesamtjahr 2001 war der Gewinn je Aktie auf
3,23 Dollar von 8,58 Dollar je Aktie im Vorjahr gefallen. Erst Mitte
Jänner hatte GM angekündigt, 2002 einen Gewinn je Aktie von 3,00
Dollar erwirtschaften zu wollen - einschließlich des Beitrags der vor
dem Verkauf stehenden Tochtergesellschaft Hughes.
Die amerikanischen Autokonzerne leiden unter der Konjunkturflaute,
die durch die Anschläge vom 11. September in den USA noch verstärkt
wurde. Kaufanreize etwa durch Nullzins-Kredite führten in den
vergangenen Monaten zu schrumpfenden Gewinnmargen. (APA/Reuters)