Haftbefehl gegen den verurteilten Mörder war vergangene Woche
wegen seiner Krankheit aufgehoben worden
Redaktion
Wangen - Der wegen Mordes angeklagte frühere SS-Mann
Julius Viel ist nach schwerer Krankheit am Montag gestorben. Dies
sagte der Oberbürgermeister seines Heimatortes Wangen im Allgäu,
Michael Lang. Der Haftbefehl gegen den
84-jährigen ehemaligen SS-Untersturmführer war vergangene Woche
aufgehoben und Viel wegen Haftunfähigkeit in ein Krankenhaus
entlassen worden. Das Landgericht Ravensburg hatte ihn am 3. April
vergangenen Jahres wegen Mordes an Juden zu zwölf Jahren Haft
verurteilt. Sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft
hatten Revison beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe eingelegt. Das Gericht hatte Viel für schuldig befunden, im Frühjahr 1945 in
der Nähe von Leitmeritz im heutigen Tschechien sieben Insassen des
Gestapo-Gefängnisses Theresienstadt erschossen zu haben. Viel hatte
die Vorwürfe bis zuletzt bestritten. Der frühere SS-Mann, der nach
dem Krieg als Journalist arbeitete und das Bundesverdienstkreuz
erhalten hatte, war im Oktober 2000 festgenommen worden.
(APA)
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