Medien
Radio Orange 94.0 schlägt Alarm
Projektfinanzierung gleicht Wegfall der Bundesgelder nicht aus
Das Wiener Privatradio Orange 94.0 sieht sich in
seiner Existenz bedroht. Obwohl man den Ausfall der Bundesförderungen
vor zwei Jahren durch verstärkte Projektfinanzierung zu kompensieren
suche, sei das Finanzloch beim werbefreien Sender nicht zu stopfen,
hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Trotz Unterstützung auch
seitens der Hörer über so genannte "Radioabonnements" seien daher
Geldmittel der Stadt Wien nötig, wolle diese einen Fortbestand eines
Freien Radios in der Bundeshauptstadt.Orange 94.0 auf der Kippe
Rund 50 Prozent seines Jahresbudgets erwirtschafte der 1998 on air
gegangene Sender aus Projektfördertöpfen, weitere 14 Prozent stammen
von Abonnement-Beiträgen. Seit die Bundesförderung von Kunst- und
Medienstaatssekretär Franz Morak zuerst - im Jahr 2000 - um 70
Prozent gekürzt und im Jahr darauf gänzlich gestrichen worden sei,
stehe das Radio, bei dem rund 500 Wienerinnen und Wiener Programm
machen, auf der Kippe.
Kein Interesse an pluraler Medienlandschaft
Die Lösung sei eine Basisförderung, wodurch Unabhängigkeit in
Inhalten gesichert werden könne. "Sendungen, die in anderen Medien
keinen Platz finden", stünden ansonsten vor dem Aus, befürchtet Fiona
Steinert, Obfrau des Trägervereins von Orange 94.0. Sie verweist auf
alleine über 20 Wiener Initiativen, von der Obdachlosenzeitschrift
"Augustin" bis zu den Wiener Jugendzentren, denen im Freien Radio
Programmplatz zur Verfügung stehe. Die Bundespolitik zeige "kein
Interesse an einer pluralen Medienlandschaft", die Stadt Wien habe
aber "die Chancen, eine alternative Medienpolitik zu betreiben und
damit eine Vorreiterrolle in Sachen Medienvielfalt zu übernehmen". (APA)