Microsoft
Zeugenaussagen im Anti-Trust-Verfahren nicht gänzlich unter Verschluss
Acht ausgewählte Medien erhalten Einblick in Videoaufzeichnungen und Transkripte
Die amerikanischen Medien dürfen sich über einen Teilerfolg im Microsoft
-Verfahren freuen. Statt, wie bisher geplant, sämtliche Aussagen unter Verschluss zu halten, erhalten ausgewählte Medien Einblicke in Videoaufzeichnungen und Transkripte. Wie nun bekannt wurde, werden die Journalisten auch Zugang zu den Aussagen von Microsoft-CEO Steve Ballmer, Microsoft-Manager James Allchin, des ehemaligen Chefs von
Netscape
James Barksdale und Liberate Technologies-CEO Mitchell Kertzman, bekommen.
Die glorreichen Acht
Insgesamt werden acht Zeitungen und Nachrichtenagenturen Einblicke erhalten. Nach einem Beschluss von Richterin Colleen Kollar-Kotelly wird auch die erst zu einem späteren Zeitpunkt gehaltene Zeugenaussagen von
Suns
CEO Scott McNealy veröffentlicht werden. Unter Verschluss dürften allerdings die Aussagen von Microsoft-Gründer Bill Gates bleiben.
Erst Ende Jänner wurde anders entschieden
Erst Ende Jänner hatte Richterin Kollar-Kotelly in dieser Frage anders entschieden. Sie gab einem Antrag von Microsoft statt, der künftige Aussagen der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden sollen. Als Begründung nannten die Anwälte des Softwarekonzerns damals, dass das US-Justizministerium nicht mehr an dem Prozess beteiligt wäre und es somit keinerlei rechtliche Grundlage für eine derartige Veröffentlichung der Zeugenaussagen gäbe. Da Microsoft allerdings nun nicht beweisen konnte, dass die Veröffentlichung dem Prozess schaden könnte, wurde der "Publicity in Taking Evidence Act" wieder aktiv und somit sollen einige Aussagen nun doch veröffentlicht werden.(red)