Panorama
Magna gibt Gas in St. Valentin
Rudas: "Ja" zur Teststrecke sichert Ausbaupläne in Niederösterreich
Wien - Den Entscheid für die Teststrecke in St. Valentin sieht der Magna-Konzern als positives Signal. Wäre das Projekt gescheitert, wären auch die weiteren ambitionierten Pläne des internationalen Automobilzulieferers in der Region gefährdet gewesen. Magna-Sprecher Andreas Rudas bestätigte gegenüber dem STANDARD: "Ohne Prüfstrecke wäre der Ausbau des Standortes so nicht machbar."Mittelfristig - "bis in vier, fünf Jahren" - geht es, wie berichtet, um bis zu 500 zusätzliche Mitarbeiter, wobei die Erfahrungen aus dem steirischen Autocluster gezeigt hätten, dass in der Zulieferbranche noch einmal so viele entstehen würden. In Niederösterreich entsteht also ein groß angelegtes Engineeringcenter inklusive Forschung und Produktion, das weltweit dritte Magna-Entwicklungszentrum neben Graz und Detroit.
Während in Graz vorwiegend Pkw-Entwicklung betrieben wird, liegt der Fokus in St. Valentin auf der Nutzfahrzeug- und Motorenentwicklung. Von der globalen Nutzfahrzeugkrise sei man aber nicht betroffen, sagt Rudas. Der Grund: Man konzentriere sich nicht ausschließlich auf Nutzfahrzeuge, sondern - in enger Kooperation mit dem Engineeringcenter in Graz - auch auf Pkw-Spezifisches. So würden Teile des Entwicklungsauftrags für den BMW X3 (läuft ab 2004 in Graz vom Band) in St. Valentin abgewickelt. Rudas: "Wenn auf dem einen Standort die Entwicklungskapazitäten ausgelastet sind, können wir flexibel auf den anderen ausweichen."
Strategisch gesehen ist der St.-Valentin-Komplex ein wichtiger Baustein in den Plänen von Magna, von der ersten Planung bis zum fertigen Automobil alles in Eigenregie abwickeln zu können. (stock; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.2.2002)