Laurel/Wien - 2015 - ein Jahr früher als bisher angenommen - könnte das Raumschiff der geplanten Pluto-Mission "New Horizons" den äußersten Planeten unseres Sonnensystems erreichen. Der Start sollte 2006 erfolgen. "New Horizons" ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA und mehreren US-amerikanischen Universitäten. Die Entscheidung, ob das Projekt durchgeführt wird, sollte noch heuer fallen, meldet die Amerikanische Astronomische Gesellschaft. Pluto ist nicht das einzige Ziel, welches die Mission anstrebt. So soll auch der Pluto-Mond Charon erforscht werden, anschließend geht an den äußersten Rand des Sonnensystems in Richtung Kuiper-Gürtel. Dieser besteht aus Trümmern und Kleinplaneten, er gilt auch als Ursprung von Kometen. Der Kuiper-Gürtel erstreckt sich - jenseits der Pluto-Bahn - zwischen 50 und 500 Astronomischen Einheiten (AE), wobei eine AE die mittlere Entfernung Erde-Sonne ist. Schwerkraft-Katapult Das "New Horizons"-Raumschiff wird nicht auf direktem Wege zum Pluto fliegen, sondern - wie schon mehrfach bei ähnlichen Missionen erfolgreich erprobt - nach dem Start von der Erde erst einmal an Planeten Schwung nehmen. Für die Pluto-Reise wurde der Jupiter als Schwerkraft-Katapult ausgewählt, daneben soll die Sonde auch wissenschaftliche Untersuchungen des Jupiter vornehmen. 2007, also ein Jahr nach dem Start, soll "New Horizons" das so genannte Swing-By-Manöver absolvieren. Die errechnete Verkürzung der Reise bis zum Pluto bringt nicht nur eine Zeitersparnis. Pluto erreichte nämlich 1989 die sonnennächste Position auf seiner Bahn von 30 AE, nun entfernt er sich wieder. Der sonnenfernste Punkt von rund 50 AE wird erst 2123 erreicht. Somit bedeutet ein Jahr frühere Ankunft auch ein wenig mehr Sonnenlicht und Wärme auf dem äußersten Planeten für die Untersuchungen durch die Instrumente an Bord von "New Horizons".(APA)