Österreich
Französische Behörden gegen "eingefrorene Schlossleichen"
80-jähriger Arzt will neben seiner tiefgekühlten Frau "aufbewahrt" werden - Paar glaubte an Wiederauferstehung durch wissenschaftlichen Fortschritt
Der Letzte Wille eines französischen Arztes,
der neben seiner vor Jahren eingefrorenen Frau ebenfalls tiefgekühlt
in einem Schlosskeller aufbewahrt werden wollte, wird voraussichtlich
von den Behörden durchkreuzt. Die Präfektur des westfranzösischen
Departements Maine-et-Loire kündigte am Dienstag an, sie werde gegen
das Testament des 80-jährigen Mediziners Raymond Martinot vor Gericht
ziehen. Martinot war am Freitag gestorben und hatte verfügt, er wolle
ebenso wie seine 1984 von ihm eingefrorene Gattin in seinem Schloss
bei Nueil-sur-Layon ruhen, bis wissenschaftliche Fortschritte seine
Wiederauferstehung ermöglichten.Krypta mit Gefrierschrank
"Das Einfrieren ist illegal", erklärte die Präfektur in Saumur.
"Möglich ist nur die Verbrennung oder die Beerdigung." Daher sei der
Fall der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Martinot hatte in den
vergangenen Jahren aus seinen Plänen kein Geheimnis gemacht. Besucher
führte er gern in die Krypta, in der der Gefrierschrank mit seiner
Frau stand. Auf dem Deckel der Tiefkühltruhe, die mit einer goldenen
Kette verschlossen war, befand sich ein Foto der Verstorbenen. (APA/AFP)