Moskau - Nach der Ankunft der russischen Olympia-Athleten von Salt Lake City in Moskau sparten die russischen Medien nicht mit Kritik am Veranstalter USA. Die Tageszeitung Iswestija schrieb gar von einer "Rückkehr des Kalten Krieges". "In ihrem patriotischen Wahn haben die USA hunderte Millionen Menschen auf der ganzen Welt gegen sich aufgebracht. Sport ist wieder zum Theater des Krieges geworden. Amerika hat barbarische Spiele organisiert", war in einem Kommentar zu lesen. Die USA wollen das verlorene Selbstvertrauen nach den Terror-Anschlägen vom 11. September wieder zurückgewinnen, hieß es an einer anderen Stelle. Die Wut der Russen entzündete sich vor allem an der Entscheidung, im Paarlauf auch den kanadischen Athleten nachträglich die Goldmedaille zuzugestehen, nachdem ursprünglich nur das russische Duo zum Sieger erklärt worden war. Auch die Disqualifikation von Larissa Lasutina und die angebliche Benachteiligung im Eishockey und Freestyle erzürnte die Russen. Auf der Suche nach den Ursachen für mäßiges Abschneiden Doch auch andere Gründe für das schlechte Abschneiden wurden hinterfragt. "Ohne ein baldiges staatliches Unterstützungsprogramm für den russischen Sport könnte es sein, dass Russland bei kommenden Winterspielen Goldmedaillen an Franzosen, Österreicher oder Italiener verliert", befürchtete die Tageszeitung "Sowjetskij Sport". Unterdessen will der Moskauer Zoo Lasutina mit einer eigenwilligen Aktion über ihr Image als Doping-Sünderin hinwegtrösten. Ein Eisbär wird auf den Namen der Langläuferin getauft, angeblich als Symbol für die Stärke und Athletik der 36-Jährigen. Auch der ungeliebte IOC-Präsident Jacque Rogge bekommt einen Namensvetter im Zoo. Welcher Tiergattung diese Ehre zuteil wird, stand aber noch nicht fest.(APA)