Inland
Umfrage: ÖsterreicherInnen sehen Krankenkassen als wichtigstes Reformvorhaben
Modernisierung der Unis und der Verwaltung klar wichtiger als Erreichung des Nulldefizits
Wien - Von den verschiedenen Reformvorhaben der
Bundesregierung bewerten die Österreicher die Sanierung der
Krankenkassen am dringlichsten. 89 Prozent der Befragten halten in
einer im Auftrag des Bildungsministeriums erstellten "market"-Umfrage
dieses Projekt für "sehr wichtig" bzw. "wichtig". Überraschend hoch
schätzen die Österreicher die Modernisierung der Universitäten sowie
der Verwaltung ein, die von 82 (Unis) bzw. 81 (Verwaltung) Prozent
als "sehr wichtig" und "wichtig" bezeichnet werden. Diese Vorhaben werden von der Bevölkerung damit deutlich höher
bewertet als die Erreichung des Null-Defizits (74 Prozent halten das
für "sehr wichtig" bzw. "wichtig"), die Neuregelung der Abfertigung
(60 Prozent) und die Strukturreform bei Bezirksgerichten, Postämtern
und Finanzämtern (58 Prozent). Der Umfrage liegen 1.000 telefonische
Interviews, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15
Jahren zu Grunde. Erhoben wurde im Zeitraum 16. bis 28. Jänner 2002.
Detailliert nachgefragt wurde von "market" die geplante
Uni-Reform: Demnach halten es 94 Prozent der Österreicher für "sehr
wichtig" bzw. "wichtig", dass Österreichs Universitäten zu den besten
Europas zählen. Von besonderer Bedeutung ist die Modernisierung der
Unis der Umfrage zufolge für die Jungen und die Bildungseliten: Den
höchsten Prozentsatz bei der Einschätzung der Uni-Reform als "sehr
wichtig" haben die 15- bis 29-Jährigen mit 44 Prozent und die
Befragten mit Matura bzw. Uni-Abschluss mit 55 Prozent.
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) erklärte in einer
Aussendung zu der Umfrage, dass die überwiegende Mehrheit der
Österreicher die Bedeutung der Universitätsreform erkannt habe und
damit bestätige, wie wichtig die Überleitung der Unis in die
Autonomie sei. "Ziel der Reform ist es, unsere Hohen Schulen zu
entbürokratisieren und zu entgremialisieren, die Entscheidungsabläufe
zu vereinfachen und die Steuermittel effizient einzusetzen, damit
beste, moderne Studien angeboten werden", so Gehrer. (APA)