Kosovo
Gesetz über Minderheitenschutz in Jugoslawien verabschiedet
Erstmals werden Roma als Volksgruppe anerkannt - Fast ein Drittel der Staatsbevölkerung sind keine Serben
Belgrad - Das jugoslawische Parlament hat am Dienstag
ein Gesetz zum Schutz der nationalen Minderheiten verabschiedet. Als
eigenständige Volksgruppe wurden erstmals auch die Roma anerkannt.
Auf Bundesebene soll ein Rat der nationalen Minderheiten und eine
Bundesstiftung für Minderheiten für diverse ethnische Gruppen
gebildet werden. Ferner ist die Wahl eines Ombudsmanns geplant. Das neue Gesetz soll durch Integration aller Minderheiten zu
stabilen zwischenethnischen, zwischenreligiösen und politischen
Verhältnisse im Staat führen, sagte Minderheitenminister Rasim
Ljajic. Den Minderheiten würden ihre besonderen Rechte auf
Sprachgebrauch, Bildung, Religion, Kultur und Informationen
gewährleistet. Jede gewaltsame Assimilierung oder
Pflichtregistrierung von Nicht-Serben sei ab jetzt strengstens
verboten.
Nach letzten verfügbaren Zahlen von 1991 machten Angehörige
diverser Minderheiten in Jugoslawien fast ein Drittel der 10,5
Millionen Einwohner aus. Die größte Volksgruppe stellten damals die
Albaner im Kosovo.(APA/dpa)