An die 900.000 Menschen leben in Österreich an der Armutsgrenze, gelten also als akut armutsgefährdet. Ihr Pro-Kopf-Einkommen liegt unterhalb der Schwelle von 726,73 Euro (10.000 Schilling).Von akuter Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind rund 340.000 Personen (vier Prozent der Wohnbevölkerung). Als arm gilt frau/man laut Armutskonferenz dann, wenn eine der folgenden Bedingungen zutrifft: Substandard- oder überbelegte Wohnung; Probleme beim Beheizen der Wohnung, beim Kauf von Kleidung und Lebensmitteln; es ist nicht möglich, einmal im Monat jemanden zum Essen einzuladen; Miet- und Kreditrückstände. Unter Armut wird nicht nur ein zu geringes Einkommen verstanden, sondern auch ein Mangel an Chancen, an zentralen gesellschaftlichen Bereichen in einem Mindestausmaß teilnehmen zu können. Arme sind doppelt so oft krank wie Nichtarme und haben meist eingeschränkte Sozialkontakte. Jeder dritte armutsgefährdete Haushalt liegt in einer ländlichen Region. (DER STANDARD, Printausgabe 27.02.2002)