Probleme gibt es für die finanziell schwer angeschlagene KirchGruppe nun auch in ihrem lukrativen Kerngeschäft: Der Medienkonzern hat dem spanischen Pay TV-Sender Via Digital 1998 die exklusiven Senderechte für Spanien verkauft und dabei nicht darauf geachtet, dass sich auf der iberischen Halbinsel ausländische Sender via Satellit – etwa ARD oder ZDF – auch ohne Gebühren empfangen lassen. Dies berichtet die Wochenzeitung "Die Zeit" in der Donnerstag-Ausgabe. "Schwere Vertragspanne" Eine Sprecherin der KirchGruppe habe gegenüber der Zeitung eingeräumt, dass es im Zuge des Fußballrechte-Handels zu einer "schweren Vertragspanne" gekommen sei, die der Medienkonzern nun zum "eigenen Nachteil neuverhandeln muss". Die vereinbarte Exklusivitätsgarantie mit Via Digital müsse relativiert werden. Laut "Die Zeit" schätzen Branchenexperten in Deutschland und Spanien den Verlust für Kirch auf 15 bis 50 Mio. Euro. Kirch könnte Via Digital vor diesem Hintergrund einen Preisnachlass für die Ausstrahlungsrechte der Fußball-WM 2006 gewähren. Eine weitere Zusammenarbeit Kirchs mit dem Fußballverband FIFA hänge davon ab, ob es der Mediengruppe gelinge, "die bestehenden Irritationen, unter anderem im Zusammenhang mit Via Digital, zu bereinigen und eine reibungslose Übertragung der WM sicherzustellen", zitiert "Die Zeit" einen FIFA-Sprecher. Außerdem müsse Kirch pünktlich im Oktober seine Rate für die Rechte an der WM zahlen. Die Fifa könne sich auch vorstellen, die Ausstrahlungsrechte künftig selbst zu vermarkten, heißt es weiter. (pte)