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Wien - Ein "Jahr der Wende" war das Vorjahr in den Augen der Experten des internationalen Immobilienberatungsunternehmens CB Richard Ellis für den Wiener Büromarkt, der derzeit rund 8,75 Mill. Quadratmeter umfasst. Die Vermietungsleistung ist erstmals seit 1995 nicht weiter gestiegen und hat 280.000 Quadratmeter betragen, im Jahr davor waren 320.000 Quadratmeter neu vermietet worden. Das Angebot hingegen ist noch einmal deutlich gestiegen, und zwar von 300.000 auf 360.000 Quadratmetern. Ein Rückgang auf 320.000 Quadratmeter wird laut "Büromarktbericht Frühjahr 2002" erst heuer erwartet. Der Rückgang beim Angebot kann den bei der Nachfrage aber offenbar nicht abfangen. "Der Büroflächenleerstand hat sich seit Jahresende 2000 nahezu verdoppelt und beträgt derzeit ca. 390.000 Quadratmeter, was einer Leerstandsrate von 4,5 Prozent entspricht", heißt es in dem Report. Für heuer wird ein Überschreiten der Fünf-Prozent-Marke erwartet. Eine Entspannung dürfte frühestens 2004 eintreten, wenn nicht einzelne Projekte deutlich verschoben oder gar nicht umgesetzt werden. Leerstandsrate von höchstens drei Prozent Optimistischer äußerte sich da am Mittwoch bei der Präsentation von "BIGBIZ", einem Projekt mit 47.600 Quadratmetern Nutzfläche in der Brigittenau, Stefan Goigitzer vom Immobilien-Entwickler Grünberger & Seitschek. Er geht von einer Leerstandsrate von höchstens drei Prozent aus. Dies sei aber sowohl für internationale als auch für Wiener Verhältnisse ein geringer Wert. Mit stärkerer Vermietung allein dürfte der Leerstand jedenfalls nicht aufzufangen sein, so CB Richard Ellis. Denn viele große Unternehmen hätten ihre "Flächenverschiebungen" oder "Flächentauschaktionen" durchgeführt. Die Nachfrage der Telekom-Branche etwa dürfte nach den Vertragsunterzeichnungen für Telekom Austria und max.mobil "endgültig abgeschlossen" sein. Entlastung vor allem in den inneren Bezirken Entlastung könnte vor allem in den inneren Bezirken aber der Wohnbau bringen. Bauträger seien verstärkt auf der Suche nach als Bürostandort unattraktiv gewordenen Gebäuden. In Wien sei dies machbar, weil die Mieten für diese beiden Bereiche relativ nahe beisammen liegen Wenig Bewegung erwarten die Experten beim Mietpreis, der in Spitzenlagen derzeit bei 21,1 Euro (290,3 S) pro Quadratmeter liege. Stärker gestiegen sind in den vergangenen Jahren die Mieten für gute Lagen, die mit 14 bis 15 Euro pro Quadratmeter vorerst stabil bleiben dürften. Schlechte Aussichten vermuten die Immobilienberater hingegen am Rand oder außerhalb der etablierten Bürolagen. Dort dürfte beim Preis ein Rückgang ins Haus stehen. Spitzenreiter bei der Fertigstellung von Büroflächen war im Vorjahr die Lage Donaucity-Lasallestraße mit mehr als 80.000 Quadratmetern, gefolgt vom Wienerberg mit 70.000 Qudratmetern. In diesem Jahr werden die Inneren Bezirke voran liegen, wofür vor allem der sanierte "Galaxy 21"-Turm in der Leopoldstadt und die Schnellbahn-Überbauung am Rennweg verantwortlich sind. Im kommenden Jahr wiederum werden in Erdberg Projekte mit rund 120.000 Quadratmetern Bürofläche fertig gestellt.(APA)