Wien - Hausarbeit geht nach wie vor überwiegend zu Lasten der Frauen. Je unbeliebter die Tätigkeit, desto eher halten sich Männer fern davon. Durch gemeinsame Gespräche, Lob und Info-Kampagnen in Medien lassen sich die Herren der Schöpfung aber durchaus zum Zupacken bewegen. Vor allem unbeliebte Aufgaben werden von Frauen erledigt Das sind einige der Erkenntnisse, die eine im Jänner und Februar unter 500 ÖsterreicherInnen von 20 bis 55 Jahren durchgeführte Telefonumfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Info Research International brachte. Auftraggeber war das Forum Hausgeräte, das die Ergebnisse am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien präsentierte. Statistisch gesehen werden 70 Prozent der Hausarbeit von Frauen übernommen. Je nach Art der Tätigkeit gibt es aber beträchtliche Unterschiede: Unbeliebte Aufgaben wie Klo Putzen, Wäsche Waschen, Bügeln oder Staubsaugen werden hauptsächlich von den Frauen erledigt. Dafür sind die Männer schon eher bereit, den Müll wegzutragen und den Geschirrspüler ein- oder auszuräumen. Führend sind sie, wenn es ums Heimwerken und Auto Waschen geht. 73 Prozent der Österreicherinnen und 65 der Österreicher erklärten zwar, die Aufteilung nicht gerecht zu finden. 92 Prozent der Männer und auch 81 Prozent der Frauen sind aber damit zufrieden. Männer erkennen Schmutz erst später als Frauen 81 Prozent der Frauen und sogar drei Viertel der Herren der Schöpfung meinten, Männer seien unfähig oder unwillig, zu erledigende Arbeit rechtzeitig zu erkennen. Die Sache mit der Ungeschicklichkeit und auch Probleme mit der Bedienung von Geräten führten vor allem Haushaltsmuffel ab 35 Jahren ins Treffen. Ein Interviewpartner wörtlich: "Hausgeräte sollten deppensicher sein. Am besten nur drei Schritte vom Wunsch bis zur Ausführung." 71 Prozent der Frauen gaben auch an, zu kritisch mit ihren Partnern zu sein. Mitarbeit durch Lob Was Männer motiviert, im Haushalt mitzuarbeiten: 89 Prozent ließen sich durch ein Gespräch mit der Partnerin dazu bringen. 77 Prozent würden sich durch Lob angespornt fühlen, 36 Prozent durch eine Info-Kampagne in den Medien. 33 Prozent würden entsprechenden Vorbildern in Fernsehen, Zeitschriften, Politik, usw. nacheifern. 28 Prozent nannten modernere Hausgeräte, 27 Prozent Druck durch die Partnerin. Da die Rollenverteilung im Haushalt durchaus von der Erziehung abhängt, wendet sich das Forum auch an Schulen. Neben einem Zeichen-, Mal-, und Aufsatzwettbewerb zum Thema "Unser Zuhause" gibt es Unterrichtsmaterialen für Lehrer, die im Internet unter abgerufen werden können. In den Schulen hapert es nach Ansicht des Forums an der zeitgemäßen Darstellung des Themas. August Nowak, selbst Lehrer, bei der Pressekonferenz sarkastisch: "Wir haben kein Problem gehabt, an Hand aktueller Schulbücher die Geschichte des Haushalts aufzuarbeiten." (APA)