Etat
Deutsche Bank lehnt bei Kirch-Sanierung Pool-Lösung ab
Laut FTD keine Annäherung an andere Geldinstitute
Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, will sich
nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD -
Donnerstagausgabe) bei der Sanierung der KirchGruppe, Ismaning, nicht
an einer Pool-Lösung mit anderen Banken beteiligen. Diese Position
widerlege Gerüchte, es sei zu einer Annäherung der Deutschen Bank mit
Kirch und den anderen Geldinstituten gekommen. Der künftige
Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, und Leo Kirch
hätten sich am Freitag nur zufällig am Rande einer Veranstaltung in
München getroffen, heißt es in dem Bericht.
Formel 1 in die Hände der Rennställe
Die Deutsche Bank wolle den finanziellen Druck auf Kirch vor allem
dazu nutzen, Zugriff auf den Formel-1-Veranstalter SLEC zu bekommen.
Das Interesse der Deutschen Bank begründe sich dadurch, dass sie
Großaktionär bei der DaimlerChrysler AG, Stuttgart, ist. Der
Autokonzern ist als Miteigentümer der Grand-Prix-Teams
McLaren-Mercedes treibende Kraft bei der Forderung, die Formel 1
solle in den Händen der Rennställe liegen, schreibt die Zeitung.
Kirch hat 1,55 Mrd. Dollar (1,79 Mrd. Euro/24,6 Mrd. S) in seine
rund 57-prozentige Beteiligung an der SLEC investiert und fordere
offenbar zwei Mrd. Dollar. Kirch-Vize Dieter Hahn habe darüber hinaus
klar gestellt, dass Kirch den Verkauf der SLEC nur als letzten Ausweg
sehe. (APA)